Weisheit des Ostens

Was Sie von Shaolin-Mönchen lernen können

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Wie die Shaolin-Philosophie Körper, Geist und Seele stärken kann.

Es ist mit Sicherheit einer der faszinierendsten Orte: Das Shaolin-Kloster am Fuße des heiligen Berges Song Shan in China. Was aber genau hat es mit seinen geheimnisvollen Bewohnern, den Shaolin-Mönchen, auf sich? Und vor allem: Was können wir von ihrer Lebensweise lernen?

Spannend
Diesen Fragen widmet sich der österreichische Manager und Showproduzent Herbert Fechter in seinem aktuellen Buch Das Geheimnis von Shaolin (erschienen bei Südwest). Fechter wurde 1984 erstmals eingeladen, den Shaolin-Tempel zu besuchen und reiste wiederholt dorthin, um Dokumentationen über das Kloster und seine Mönche zu drehen. Die Kampfkünste und Akrobatik der Mönche zeigte Fechter einem Millionenpublikum weltweit in seinen Shaolin-Shows (mehr als 5 Millionen Besucher!). „Ja, die Mönche haben mein Leben geprägt und beeinflusst“, sagt der Manager. Er sei innerlich ruhiger, gelassener geworden.
In seinem spannenden Ratgeber versucht Herbert Fechter nun, diese Faszination weiter zu vermitteln: „Dabei ist mir vor allem eines wichtig: Wir können uns von den Mönchen vieles abschauen, Übungen versuchen oder Lebensweisheiten verinnerlichen. Dennoch werden wir nie Shaolin-Mönche werden – und das ist auch gut so.“ Aber wir können sehr wohl von ihren Anschauungen profitieren und diese in unseren Alltag integrieren. Und so nutzen Sie die Geheimnisse der Mönche, um Ihre Lebensqualität zu verbessern:

Einheit von Körper, Geist und Seele
Eine der zentralen Botschaften der Zen-Buddhisten lautet: „Dein Geist kann den Körper regieren.“ Die Mönche zeigen auf erstaunliche Weise, wie der Geist den Körper beherrschen und sogar physikalische Grenzen sprengen kann. Im Westen hingegen haben wir verlernt, uns als Einheit von Körper, Geist und Seele zu sehen: Wir ernähren uns oft ungesund, ignorieren Stress-Symptome und sind zu „Multi-Taskern“ geworden. Burn-outs und Depressionen sind längst Volkskrankheiten. Tipp: Der „Rückzug in die Stille“ gehört zu den einfachen Dingen, die Sie ohne Guru und ohne Aufwand anwenden können. Gönnen Sie sich täglich wenigstens ein paar stille Minuten, in denen Sie versuchen, sich selbst zu spüren, die Gedanken zu ordnen und auf Ihr Innerstes zu hören.

Atmung als Quelle 
des Lebens
Atmen heißt leben. Im Osten ist das den Menschen bewusst: Atemübungen, um das Qi (die Lebensenergie) zu stärken, stehen dort an der Tagesordnung. Im Westen hingegen atmen wir meist zu hektisch, zu flach und zu schnell. Damit verschwenden wir Lebensenergie. Tipp: Nehmen Sie sich vor, zumindest einmal am Tag ein paar Minuten ganz bewusst zu atmen. Beim Einatmen sollte sich der Bauch wölben, beim Ausatmen flach werden.

Entschleunigung: Zeit ist Lebensqualität
Die Mönche brauchen keine Uhr, sondern richten sich nach dem natürlichen Tagesablauf. Sie kennen keinen Zeitdruck und damit auch keinen Stress. Zeitgerecht erledigen sie, was wichtig ist und lassen sich nicht durch Dringlichkeit beeinflussen. Aus dieser Ruhe schöpfen sie viel Kraft. Wir hingegen leben nach dem Motto: „Zeit ist Geld“. Tipp: Fragen Sie sich, ob und wie auch Sie Ihr Leben entschleunigen können. Nehmen Sie sich Zeit für das, was Ihnen wichtig ist und erledigen Sie immer nur eine (!) Sache zur selben Zeit. Ganz wichtig zum Beispiel: Essen Sie nicht zwischendurch und nebenbei, sondern nehmen Sie sich eine Pause dafür.

Ein Gewinn: Fühlen statt werten
Eine einfache Shaolin-Regel lautet: „Lerne, nicht nach Gewinn und Verlust zu unterscheiden.“ Wir hingegen sind es gewohnt, in Dingen den eigenen Vorteil zu erkennen und danach zu handeln. Doch das Werten schneidet uns vom Fühlen ab. Wertungen entstehen im Kopf, Gefühle im Herzen. Tipp: Hören Sie öfter auf Ihr Bauchgefühl! Und versuchen Sie, sich nicht (nur) über öffentliche Anerkennung oder Geld zu definieren, sondern auch, sich selbst zu genügen.

Bewusst leben und dankbar sein
Die Shaolin-Mönche sieht man nie schlecht gelaunt oder aggressiv. Was aber macht sie so zufrieden? Sie genießen ihr Leben in jedem Moment, kennen keinen Neid und sind dankbar. Tipp: Grübeln Sie nicht über Vergangenes oder vergebene Chancen, sondern konzentrieren Sie sich auf das Jetzt. Nehmen Sie die Dinge des Lebens so, wie sie sind – und machen Sie das Beste daraus.

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