Mit 48 das fünfte Baby

Resetarits: Zurück zum Start

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26 Jahre nachdem Karin Resetarits ihren ersten Sohn Benjamin geboren hatte, erblickte Bonamie Wolke das Licht der Welt. Der Doppeltalk.

"Du bist die Ärgste“, schüttelt der 26-jährige Benjamin den hochroten Kopf, als seine Mutter Karin Resetarits (48) mitten im MADONNA-Interview die Bluse aufknöpft, um Baby Bonamie Wolke zu stillen. „Das Normalste auf der Welt“, kontert die TV- und Ex-Polit-Lady gelassen. Dass die 48-Jährige nichts aus der Ruhe bringt, liegt wohl nicht zuletzte daran, dass sie ihr inzwischen fünftes Kind in den Armen hält. Bonamie erblickte vor knapp drei Wochen das Licht der Welt – und ist das absolute Nesthäkchen unter ihren vier Brüdern (Benjamin, 26, Boris, 20, Paul, 17, und Tim, 10).

MADONNA traf Karin Resetarits mit ihrem Ältesten und ihrer Kleinsten zum ganz besonderen Baby-Talk.

Frau Resetarits, vor 26 Jahren brachten Sie Benjamin zur Welt – vor drei Wochen die kleine Bonamie. Wie unterschiedlich haben Sie die Geburten erlebt?
Karin Resetarits:
Man ist natürlich weniger aufgeregt, wenn man schon weiß, wie das alles ablaufen wird. Dennoch ist jede Geburt etwas ganz Individuelles. Beim Benny habe ich etwas gemacht, das ich heute sehr bereue: Weil ich so ungeduldig war, habe ich elf Tage vor dem errechneten Geburtstermin, als die ersten Wehen wieder aufgehört hatten, die Geburt einleiten lassen. Und ihm damit sein selbst erwähltes Geburtsdatum gestohlen. Das tut mir heute sehr leid.

Benjamin, wie haben Sie die Geburt Ihrer kleinen Schwester, die immerhin 26 Jahre jünger ist als sie, erlebt?
Benjamin:
Ich habe gar nicht gewusst, wann es genau so weit sein wird. Ich bin sozusagen vor vollendete Tatsachen mit einem SMS gestellt worden.
Resetarits: Meine Söhne waren natürlich die ersten, die wir informiert haben. Der Benny ist dann am nächsten Tag in der Früh auf Besuch gekommen.

War er Ihrer Meinung nach gerührt, als er Bonamie Wolke zum ersten Mal sah?
Resetarits:
Sehr. Ich habe das Gefühl, dass er sehr stolz ist, nun endlich auch eine Schwester zu haben. Die Freude ist also noch viel größer als bei den drei Brüdern.
Benjamin: Das kann gut sein. Es ist schon etwas ganz Besonderes, eine kleine Schwester zu haben. Ich liebe meine Brüder auch sehr – aber unter Männern herrscht immer ein bisschen Konkurrenz. Eine Schwester muss man als großer Bruder beschützen. Und das werde ich auch ganz bestimmt tun!

Wie haben Sie reagiert, als Ihnen Ihre Mutter sagte, dass Sie mit knapp 50 Jahren noch ein Baby bekommt?
Benjamin:
Das war sehr überraschend! Damit habe ich nicht gerechnet und damit konnte man auch nicht rechnen.
Resetarits: Aber ich habe dir doch immer gesagt, dass ich mir noch ein Baby wünsche!
Benjamin: Ja, aber das ist so, als würde ich jetzt – mit 26 – sagen, dass ich Profi-Fußballer werden will. Das geht sich zeitlich nicht mehr aus. Aber man sieht: Bei der Mama geht das alles (lacht). Und natürlich habe ich mich sehr für sie und den Martin gefreut. Dass es noch dazu eine Tochter wurde, ist für eine Mutter von vier Söhnen etwas ganz Tolles.

Frau Resetarits, wenn Sie an die ersten zwei Wochen mit Ihrem ersten Sohn zurückdenken... Waren Sie damals eine andere Mutter als heute?
Resetarits:
Ich bin heute weniger egoistisch. Mit 21 hatte ich ja mein ganzes Leben noch vor mir. Ich wollte zwar Mutter werden – aber ich wollte auch arbeiten, mit Freundinnen fortgehen... Ein Kind bedeutet Verzicht. Dazu bin ich heute sicher vielmehr bereit als damals, weil ich ja eh schon alles erlebt habe.
Benjamin: Das klingt so, als wärst du damals so oft ausgegangen – dabei war es doch eh meistens die Arbeit, wegen der du nicht zu Hause warst.
Resetarits: Ja, aber ich kann mich gut daran erinnern, dass es mir – als du ganz klein warst – richtig abgegangen ist, nach der Arbeit mit Freunden „abhängen“ zu können. Deshalb hatte der Benny zu meiner Muter ein extrem gutes Verhältnis. Sie war, als er zur Welt kam, genauso alt wie ich heute und hat sehr viel mit ihm unternommen.

Merken Sie auch körperliche Unterschiede zu damals?
Resetarits:
Nein, körperlich ist es so wie immer. Ich habe anscheinend einen guten Körper, was das betrifft – das Kinderkriegen geht bei mir relativ leicht und jetzt, zwei Wochen später, fühle ich mich total fit.

Benjamin, Sie sind 26 Jahre alt – im besten Alter, selbst Vater zu werden...
Benjamin:
Nein, das kann ich mir auf gar keinen Fall vorstellen! Die kleine Schwester in Händen zu halten, ist das eine – eigene Kinder etwas ganz anderes. Ich glaube, ich werde mein erstes Kind erst kriegen, wenn ich so alt bin wie die Mama heute.
Resetarits: Oder älter – du hast ja das Glück, dass das bei dir geht (lacht)!
Benjamin: Aber auch als Frau muss man sich nicht hetzen, wenn man 30 ist – wie man sieht, kann man auch noch später Kinder kriegen. Wichtig ist, bereit dafür zu sein. Ich weiß nicht, ob die Mama damals bei mir so bereit war wie heute. Ich bin es auf keinen Fall und ich bin auch nicht so eine starke Persönlichkeit wie sie.

Macht Sie das stolz, wenn Ihr Sohn so etwas über Sie sagt?
Resetarits:
Nein, mir wäre lieber, er würde sagen: Ich bin eine stärkere Persönlichkeit als meine Mutter.
Benjamin: Du hast eben deine Ziele immer ganz klar verfolgt – bis heute, wo du eine Baby wolltest. Und jetzt liegt die kleine Bonamie in den deinen Armen. Ich bin da ganz anders: Ich bin noch immer auf der Suche nach meinem richtigen, beruflichen Weg.

Was würden Sie Ihrer Mutter raten, in der Erziehung von Bonamie anders zu machen als damals bei Ihnen?
Benjamin:
Ich glaube, man kann die Situationen damals und heute gar nicht vergleichen. Eine 21-jährige Mutter tickt einfach ganz anders als eine 48-jährige. Dazwischen hat sie auch noch drei Kinder bekommen – sie hat also schon enorm viel Erfahrung.
Resetarits: Zum Beispiel in Sachen Schule: Der Benny hat einfach das Pech gehabt, der Erste zu sein, mit dem ich die Pubertätskrise mit „Nicht genügend“ im Zeugnis und allem, was dazu gehört, durchlebt habe. Bei den anderen drei haben wir das alles schon gekannt und gesagt: Egal, was passiert, wir boxen die durch das blöde Schulsystem. Während wir dem Benny keine Nachhilfestunden bezahlt haben, weil wir wollten, dass er es selbst schafft. Darunter hat er natürlich gelitten.

Wie streng ist Karin Resetarits ?
Benjamin:
Sie wird immer strenger (lacht).
Resetarits: Du sagst oft, dass ich immer härter werde. Wahrscheinlich, weil ich auch immer abgehärteter bin.
Benjamin: Aber sie ist eine Mutter, die immer versucht, die individuellen Stärken ihrer Kinder zu fördern.

Für Ihren Ehemann (mit Martin Kraml hat sie Sohn Tim, 10; Anm.) ist Bonamie auch die erste Tochter. Geht er mit ihr anders um, als mit Ihren Söhnen?
Resetarits:
Nein, jetzt noch nicht merklich. Zurzeit gibt es bei uns ein „Mädel“- und ein „Bubenzimmer“: Der Hund und Martin sind abends meist bei Timmy im Zimmer – und ich bin mit Bonamie im Schlafzimmer. Aus dem einfachen Grund, dass wir nicht möchten, dass sich Tim vernachlässigt fühlt, weil jetzt eine kleine Schwester da ist.

Was möchten Sie Ihrer Tochter mit auf den Weg geben?
Resetarits:
Ich glaube, das Allerwichtigste für ein Mädchen ist Selbstvertrauen. Und: innere Zufriedenheit.

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