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Wenn Mutter und Tochter Ostergespräche führen…

Der Barbie-Boom ist vorbei. Was gut ist, denn die Langbeinigen und ihre Kens haben sich in den letzten Jahren in Rosas Zimmer vermehrt wie die Karnickel.
Doch es kommt schlimmer. Die Sechsjährige ist nun nämlich ganz narrisch auf Puppen, die in ihrer Silhouette an die Sexbomben erinnern – nur dass sie bewusst hässlich daherkommen. Sie heißen typischerweise auch „Monster Highs“ und sind verkitschte Mischungen aus Werwolf, Vampir und Dracula. Wir behängen Palmkätzchenzweige mit bunten Eiern. „Mama, ich wünsch mir vom Osterhasen die Monster High Draculaura! Und du?“ Ich stelle dem Kommerzwahn bewusst etwas ent­gegen: „Ich wünsche mir Spaß!“ Das Kind schüttelt den Kopf: „Das kann man sich nicht wünschen.“

Nicht kaufen, aber wünschen sehr wohl, meine ich und setze nach: „Glaubst du denn wirklich, dass dich so eine Monster High glücklicher macht?“ Rosa überlegt kurz: „DICH vielleicht nicht, Mami. Aber MICH schon!“
Unser Osterstrauch ist hübsch geworden: „Da wird sich der Papa freuen, wenn er vom Skikurs heimkommt!“ Rosa seufzt theatralisch: „Ich vermisse ihn. So schade, dass DU ihn schon geheiratet hast!“ Tja. Papa-Liebe extrem. „Rosa, du wirst auch einmal jemanden finden, den du von Herzen liebst.“ Das Kind nickt: „Ja! Einen, mit dem ich nicht streite, sondern diskutiere!"

Kristin Pelzl-Scheruga ist 
Gesund-Chefin von MADONNA.

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