Erstes Onsen-Baderesort in der Oststeiermark

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"Japanische Badekultur vor Ort" sollen in vier bis sechs Jahren Gäste im geplanten "Ryokan Onsen Resort" im oststeirischen Ottendorf erleben. Die - wörtlich übersetzt - Unterkunft mit heißen Quellen ist nicht als "Massentherme" geplant, sondern als luxuriöse Anlage nach japanischem Vorbild.

In Fernen Osten sind die Onsen eine Jahrtausende alte Tradition, die nun erstmals in deren Geschichte außerhalb Japans eine "authentische" Wiedergabe finden soll, erklärt Initiator Werner Hochegger bei der Projektpräsentation.

100 bis 120 Mio. Euro von japanischen Investoren sind für das Resort veranschlagt. Um Förderungen beim Land Steiermark oder anderen Einrichtungen der öffentlichen Hand wolle man nicht ansuchen. In etwa einem Jahr will Matt Taylor, ein in Japan lebender US-amerikanischer Projektmanager, die Gelder aufgetrieben haben. Bisher sind 81 Ryokans, die in neun mal neun Einheiten in Form einer Blume entlang eines Hügels mit Blick auf die Riegersburg gesetzt werden sollen, geplant, laut Hochegger, der bekennender Japan-Fan ist und in Österreich als Importeur von Toshiba-Klimageräten bekannt. Er kaufte das Grundstück in Ottendorf 2007 von der Energie Steiermark, die damals ihre Anlagen auf das Kerngeschäft reduzierte.

Das Grundstück sei laut dem Unternehmer als Investition gedacht gewesen, erst später sei ihm die Idee eines japanischen Bade-Resorts gekommen. In einem Ryokan im Fernen Osten lernte er Taylor kennen, der die Idee mit weiterentwickelte. Ein japanischer Architekt mit spirituellem Touch soll dafür sorgen, dass die Anlage in der Oststeiermark "kein Plagiat", sondern echte japanische Strukturen inklusive Kulturaustausch bieten wird. Dafür sollen originale Materialien wie Holz und Stein aus Japan sowie auch steirische Rohstoffe verwendet. Der Bedarf eines weiteren Entspannungstempels in der von Thermen geprägten Oststeiermark sei laut Hochegger vorhanden.

Mit dem Onsen Resort in Ottendorf sollen nicht nur Österreicher, sondern Menschen in ganz Europa als Zielgruppe angesprochen werden. Jedes einzelne Ryokan ist lediglich für drei bis fünf Personen gedacht, die ein eigenes Bad mit Thermalwasser und einen Garten zur Verfügung haben. Das heilende Wasser werde für jede Buchung neu eingelassen.

Zum Projekt gehören auch das Rezeptionsgebäude sowie ein Robatayaki Restaurant und eine zum Teil unterirdische Garage. Preislich dürfte ein Besuch im Resort nichts für die kleine Tasche sein: In Japan koste ein Wochenende für zwei Personen in einem Onsen rund 1.000 Dollar (738 Euro), sagt Taylor.

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