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Was wir jetzt so tun? Beten, singen und danken...

Meine Tochter (7) hat ihre „sakrale“ Phase. Sie kleidet sich madonnenartig – also wallende Gewänder, offenes Haar, die braunen Locken leicht zerzaust, den Blick gesenkt, barfuß. Und sie singt dazu: „Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer...“

Ich nehme an, die Wandlung steht in engem Zusammenhang mit einem bevorstehenden Ereignis: Am 29. Mai feiert Rosa ihre Erstkommunion. Die Vorbereitungen für das Fest übertreffen übrigens royale Hochzeitsplanungen – seit Wochen wird gesungen, gebetet und geprobt: „Herr, deine Liebe...“

Selbstverständlich hat sich nun auch unser Gute-Nacht-Ritual gewandelt: „Gott will, dass ich mit ihm rede.“ Also beten wir.

Zuerst bedankt sich Rosa für alles. Das ist der kürzeste Part. Dann sagt sie dem Himmelsvater, wen er beschützen möge. Das ist schon länger und inkludiert neben sämtlichen Familienangehörigen auch „den Schrimpsi (Katze) und den Bobby (Hamster). Und, bitte, lieber Gott, pass auch auf dich auf!“

Am längsten gestaltet sich dann die Bitt-Liste an den Allmächtigen. Dabei gibt es Standardars („Bitte mach, dass ich keinen Albtraum hab!“) und Details, die sich ändern: „... und bitte eine Ever After High-Puppe!“

Letzteres ist möglicherweise nicht der frommste Wunsch. Und gerade deshalb irgendwie beruhigend...

Kristin Pelzl-Scheruga ist 
Gesund-Chefin von MADONNA.

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