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Die Lennon-Witwe hat mich beeinflusst und geprägt…

Sommer 1981: Ich bin zwölf und verschlinge meine erste Beatles-Biografie, den Klassiker von Hunter Davies. Ich hasse Yoko Ono. Was hat John Lennon, dieses Genie, an dieser schlitzäugigen, durchgeknallten Japanerin gefunden? Die nichts Besseres zu tun hatte, als sich den Ober-Beatle zu krallen und damit die Fab Four zu vernichten?

August 1988: Mit zwanzig durchlebe ich eine intensive Hippie-Phase und finde einen Seelenverwandten, der ­Gitarre spielen kann. Wir nennen ihn „John“. Und ich bin natürlich „Yoko“. Die Liebe zu den Beatles verbindet uns bis heute: „A love that lasts forever, a love that has no past…“
Februar 2005: Mit dem Besten in New York. Wir schlendern durch den Central Park und sprechen mit dem Portier vor dem Dakota-Buiding, wo Yoko Ono immer noch wohnt: „And here he was shot…“ Ich weine.
Juli 2007: Meine Tochter ist elf Monate und ich bekomme das Angebot, für MADONNA zu schreiben. Wir machen es wie seinerzeit John und Yoko: Ich gehe arbeiten, mein Mann kümmert sich um das Kind.

Oktober 2013: Als ich Yoko zum Interview treffe, habe ich das Gefühl, sie bereits ewig zu kennen. Die 80-Jährige hat immer noch etwas Verschmitztes. Gerne signiert sie ein Plattencover, das sie neben John zeigt. Es steht nun neben der Hunter-Biografie.

Kristin Pelzl-Scheruga ist Gesund-Chefin von MADONNA.

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