Soldat verklagte Produzent von "The Hurt Locker"

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Vier Tage vor der Oscar-Gala hat ein Soldat die Produzenten des Favoriten "The Hurt Locker - Tödliches Kommando" verklagt. Stabsfeldwebel Jeffrey Sarver wirft den Machern des im Irak spielenden Filmes laut Fernsehsender NBC vor, seine Erlebnisse im Drehbuch verwertet zu haben. Die Produzenten wiesen die Vorwürfe zurück: Die Handlung des Films von Kathryn Bigelow sei rein fiktiv.

Sowohl "The Hurt Locker - Tödliches Kommando" als auch "Avatar - Aufbruch nach Pandora" von Bigelows Ex-Mann James Cameron sind für neun Oscars nominiert. In Bigelows Drama geht es um Bombenräumer der amerikanischen Armee im Irak. Jeremy Renner spielt einen übermütigen Entschärfer auf der Suche nach dem Kick.

Nach Sarvers Angaben hatte Drehbuchautor Mark Boal seine Einheit als Journalist begleitet und viele Informationen von dem Soldaten erhalten, ohne ihn dafür zu bezahlen. Die Rolle des Will James, im Film gespielt von Renner, sei ihm genau nachempfunden. Selbst das Funkzeichen "Blaster One" ("Sprengmeister Eins") von James sei das gleiche, das er benutzt habe.

Das Filmstudio weist die Vorwürfe zurück. "The Hurt Locker" sei eine rein fiktive Geschichte "über Helden und darüber, was tapfere Männer und Frauen auf dem Schlachtfeld" tun. "Wir haben keinen Zweifel, dass Stabsfeldwebel Sarver seinem Land mit Ehre und unter Einsatz seines Lebens für eine größere Sache gedient hat, aber der Film basiert auf einer fiktiven Geschichte, geschrieben von Mark Boal."

Es ist kurz vor der Oscar-Verleihung der zweite Ärger für den Favoriten. Am Wochenende war bekannt geworden, dass einer der Produzenten die Jury mit E-Mails zum Votum für seinen Film gedrängt haben soll. Nicolas Chartier forderte die Juroren auf, für seinen Film abzustimmen und nicht für "diesen 500-Millionen-Dollar-Film" - ein klarer Seitenhieb auf "Avatar". Chartier darf nun am Oscar-Abend nicht teilnehmen.

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