Kabel-Wirrwarr mit Rohren und Schläuchen bändigen

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Unordentlich und gefährlich: Kabelwirrwarr am Computer, Fernseher oder an der Musikanlage sind nicht nur Staubfänger, sondern auch eine Stolperfalle. Dabei gibt es viele Möglichkeiten das Wirrwarr zu vermeiden.

"Lose Kabel können hinter oder an der Seite des Schreibtisches mit sogenannten Kabelrohren oder Kabelschläuchen zusammengefasst werden", sagt Dusan Zivadanovic, Autor der Computerzeitschrift "c't". Auf diese Weise können auch Kabelverbindungen zwischen Fernseher und Videorekorder oder zwischen Musikanlage und Boxen gebändigt werden. "Mehrere Kabel werden zusammen in die Rohre oder Schläuche eingefädelt, so dass aus den vielen Kabeln ein einziger Strang entsteht", erklärt Zivadanovic. Dabei könne ruhig improvisiert werden: "Leere Klopapierrollen oder ähnliches funktioniert genauso gut wie spezielle Rohre und Schläuche."

Professionelle Kabelschläuche und -rohre gibt es in verschiedenen Ausführungen in Baumärkten und Elektro-Geschäften. Doch da nicht alle Kabel gleich lang sind, braucht es für perfekte Ordnung noch mehr: "Kabel, die aufgrund ihrer Überlänge aus den Rohrenden heraushängen, werden zu Schlaufen gefaltet und mit Kabelbindern fixiert", rät EDV-Berater Heinz Nothofer aus München. Dafür gebe es Kabelbinder aus Draht, Metall und mit Klettverschluss. "Mit festem Klebeband geht es aber auch", ergänzt er.

Oft sind die elektrischen Geräte ungünstig weit von der Stromquelle entfernt. "Kabel, die quer durch den Raum am Boden liegen, sind echte Stolperfallen", warnt Nothofer. Auch den Kabeln selbst tut es nicht gut, wenn sie ungeschützt am Boden herumliegen. "Die Leitungen werden durch Schuhe oder darüber rollende Gegenstände wie einem Kinderwagen extrem strapaziert", sagt Klaus Prohaska vom Verband der Elektrotechnik (VDE) in Frankfurt am Main.

"Schäden an der Isolierschicht der Kabel sind irreparabel. Bevor es einen Kurzschluss gibt, sollten die Leitungen lieber ausgetauscht werden", rät Prohaska. Um die Kabel zu schützen, reicht bei dünneren Leitungen wie Telefonkabeln ein dicker Teppich aus. "Bei breiteren Kabeln sind Kabelbrücken der beste Schutz vor Abnutzung."

"Brücken aus Kunststoff können mit einer Haushaltsschere auf die gewünschte Länge zurecht geschnitten werden", ergänzt Nothofer. "Um die Kabel zu verstauen, werden die Brücken umgedreht und auf der Rückseite entlang der vorgezeichneten Nähte mit einem Teppichmesser geöffnet." Nach dem Einlegen der Kabel in die Öffnungen werden die Brücken mit einem doppelseitigen Klebeband wieder verschlossen und gleichzeitig am Boden festgemacht.

Der Weg zur Steckdose ist damit gesichert, doch an der Stromquelle selbst wartet bereits das nächste Problem: Ob am Fernseher oder am Computer, meist gibt es mehr Kabel als Stromquellen. Hier schafft die Mehrfachsteckdose Abhilfe. "Wer solche benutzt, die mit einem Kippschalter ausgestattet sind, kann auch noch Strom sparen", sagt Ulrich Kleemann von der Verbraucherzentrale in Berlin.

Während bei einfachen Mehrfachsteckdosen die Geräte pausenlos auf Standby stehen, kann mit einem Kippschalter die Stromzufuhr nach dem tatsächlichen Bedarf geregelt werden. "Das spart im Jahr locker zehn Euro", sagt Kleemann. Wer auch die Mehrfachsteckdosen sicher verstauen will, kann sie in sogenannte Kabelboxen stellen. Diese kastenförmigen Boxen sind auf drei Seiten geschlossen und nach vorne offen. "Die Boxen können entweder an der Rückwand des Schreibtisches mit doppelseitigem Klebeband befestigt oder an die Wand gedübelt werden", sagt Nothofer.

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