Influenza

Grippewelle ist noch nicht überstanden

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Vergangene Woche in Wien 14.600 Neuerkrankungen - es werden immer mehr.

Schön langsam "marschiert" die saisonale Influenza durch die österreichische Bevölkerung. Mit aus den Meldungen von niedergelassenen Ärzten hochgerechneten 14.600 Neuerkrankungen an Virusgrippe und grippalen Infekten in der vergangenen Woche in Wien erreichte die diesjährige Krankheitswelle einen neuen Höchststand. Das geht aus den Angaben der Magistratsabteilung 15 (Gesundheitsamt) der Bundeshauptstadt hervor.

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In der vorangegangenen Woche waren es rund 12.600 Neuerkrankungen gewesen, davor 10.800. Platz noch oben ist laut den Erfahrungen der vergangenen Jahre noch vorhanden: 2011 war man in Wien etwa um die gleiche Zeit am Gipfel mit fast 20.000 Neuerkrankungen in einer Woche angelangt, 2012 etwas später bei rund 15.000 Neuerkrankungen in Wien binnen einer Woche.

A(H1N1)-Virus
Bisher grassiert in Österreich vor allem das A(H1N1)-Virus aus der "Schweinegrippe"-Pandemie von 2009/10. Daneben wird von den Virologen auch das "ältere" A(H3N2)-Virus nachgewiesen. Schließlich gibt es auch Infektionen mit der zumeist "milderen" Influenza B.

Todesopfer

Die Influenza macht Kinder krank, Senioren sind bei sehr schweren Verläufen oft die Todesopfer. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat mit wissenschaftlichen Methoden berechnet, wie gefährlich die saisonale Influenza für die österreichische Bevölkerung ist. Dies erfolgte - roh ausgedrückt - durch den Vergleich der Sterblichkeitsdaten im Vergleich von Jahren mit bzw. ohne heftige Influenzaaktivität. Das Ergebnis: 2002/03 gab es offenbar eine Übersterblichkeit durch die Viruserkrankung von fast 1.600 Toten (über 65 Jahre: rund 1.300), 2004/05 eine von knapp 1.300 Todesopfern (über 65: etwas unter 1.200) und 2008/09 eine Übersterblichkeit mit 1.100 Opfern (faktisch alle unter den über 65-Jährigen).

Impfung
Laut vielen Experten eindeutiges Manko: In Österreich waren 2008/09 nur 37 Prozent der Senioren, nur 24 Prozent der unter 65-Jährigen und nur 17 Prozent der Angehörigen der Gesundheitsberufe geimpft. Nach der Schweinegrippe-Pandemie (2009/10) ging der Verkauf der Influenza-Vakzine in Österreich auf rund die Hälfte zurück. Im neuen österreichischen Impfplan wird auch die mangelnde Durchimpfungsrate bei der saisonalen Influenza - hier muss man sich jedes Jahr immunisieren lassen - beklagt.

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Das Problem der mangelnden Impfungen bei den Angehörigen des Gesundheitswesens liegt darin, dass Infizierte einerseits Patienten anstecken, sie selbst aber für die Betreuung ausfallen. Während der Influenza-Welle kann von den Kassenärzten auch das Influenzamittel "Tamiflu" (Oseltamivir) verschrieben werden.

In Europa gibt es laut dem EU-Zentrum für Krankheitskontrolle (ECDC) in Schweden sowohl Staaten, in denen die Zahl der Erkrankten weiter ansteigt, als auch bereits Länder, wo die Aktivität bereits wieder abnimmt. Letzteres war zuletzt in Dänemark, Griechenland, Irland und Luxemburg der Fall.
 
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