Warnung

Kohlenhydratarme Diät kann Blutgefäße schädigen

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Eine kohlenhydratarme Ernährung kann möglicherweise die Blutgefäße schädigen.

Entsprechende Hinweise lieferte nach Angaben des Berufsverbandes Deutscher Internisten jetzt eine US-Tierstudie. Demnach könnte sich bei der sogenannten Low-Carb-Diät der hohe Anteil von Fett und Protein negativ auf die Blutgefäße auswirken, obwohl die Blutwerte von dieser Ernährung unbeeinflusst bleiben.

"Möglicherweise wird durch diese Art der Ernährung der Reparaturmechanismus innerhalb von Blutgefäßen geschwächt und die Gefahr einer Gefäßschädigung durch Atherosklerose erhöht", sagt der Verbandsvorsitzende Wolfgang Wesiack.

Atherosklerose
Für die Studie wurden Mäuse in drei Gruppen eingeteilt, von denen eine kohlenhydratarm ernährt wurde. Diese Tiere nahmen zwar im Vergleich zu den anderen Mäusen um 28 Prozent weniger an Gewicht zu. Doch zugleich war bei ihnen bereits nach sechs Wochen die Atherosklerose doppelt so weit fortgeschritten.

Dabei hatte die Low-Carb-Gruppe trotz der deutlich stärkeren Gefäßschädigung keine höheren Cholesterinwerte. Allerdings besaßen die kohlenhydratarm ernährten Mäuse gegenüber den Tieren aus den anderen beiden Gruppen rund 80 Prozent weniger sogenannte endotheliale Vorläuferzellen.

Dieser Zelltyp ist vermutlich bei der Reparatur von Schäden an den Blutgefäßen beteiligt. Bei zusätzlichen Untersuchungen stellten die Forscher fest, dass die Low-Carb-Diät eine Wiederherstellung der Durchblutung nach einer Gefäßschädigung um knapp 40 Prozent verschlechtert.

Bei der Beurteilung des Herz-Kreislauf-Risikos beim Menschen wird den Blutfettwerten sehr hohe Bedeutung beigemessen. "Die Ergebnisse dieser Studien legen nahe, dass diese Werte allein nicht ausreichen, um die Gefahr möglicher Herz- oder Gefäßerkrankungen durch bestimmte Einflussfaktoren wie die Ernährung abzuschätzen", resümiert Wesiack.

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