Uncool ist das neue Cool …

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Uschi Fellner schreibt über Echtness - die neue Coolness.

Cool sein ist out, z. B. in Hollywood, wo Coolness gerade von der neuen Echtness abgelöst wird. Unnahbare Stars waren gestern, jetzt zeigt man Mut zum Makel. Demi Moore postet Fotos von sich mit Zahnlücke, Teri Hatcher zeigt sich frisch aus der Dusche, mit deutlich erkennbaren Bauch- und Stirnfalten. Unperfekt, wie der Rest der Welt. Einfach echt.

Das Bedürfnis nach Echtheit wird immer stärker, beweist auch ­eine Studie zum Thema („Die neue Coolness heißt Echtness“). Sogar James Bond ist neuerdings oberecht. Früher blieb er beim Prügeln unverknittert und rettete zum Spaß die Welt, heute trauert er um eine (!) Frau, die er geliebt hat. Echt romantisch, oder?

Echt ist auch, wessen Handy nicht ständig auf Empfang ist. Weltweit formieren sich Echtness-Gruppen, die für Offline-Tage und digitale Fastenwochen plädieren. Auf den Buch-Bestsellerlisten stehen Erfahrungsberichte wie „Ich bin dann mal offline“. Oder: „Kinderkacke. Das ehrliche Elternbuch“. Zitat: „Es ist oft scheiße mit Kindern – und Eltern sein ist meistens kacke.“ Ehrlichkeit ist doch das Echteste überhaupt. Gipfelpunkt der neuen Echtheit: Freunde zu treffen, statt sie zu adden. Urecht. Probieren Sie’s mal!

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