"Lizenz zum Fremdgehen"

Kann eine offene Beziehung funktionieren?

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Ja, Sex mit anderen kann die ein odere andere Beziehung retten!

Der Mensch ist nicht zur Monogamie geschaffen. Es sei nicht in seiner Natur. Sagt man. Stories von Freunden oder aus High Society-Kreisen wiederlegen das nicht gerade. Die Affäre mit der Sekretärin, der Nanny oder mit einer Prostituierten sind nicht zu Unrecht typische Klischees. Wobei man an dieser Stelle die Diskussion ob bezahlter, gefühlloser Sex mit einer Affäre gleichzustellen ist, außen vorlässt. Aber was ist die Lösung um eine Beziehung, die grundsätzlich bestens funktioniert aufrecht zu erhalten? Eine offene Beziehung?

Was sind die Bewegründe fremdzugehen?
Es liegt definitiv nicht an verflogenen Gefühlen. Das Einzige, was verflogen ist, ist die Spannung im Bett. Das ändert allerdings nichts an der Liebe oder der tiefen Verbundenheit zum Partner. Denn über kurz oder lang trennt man sich, wenn im Bett UND im Herzen etwas fehlt. Es vor allem das Ego, das Männer, wie auch Frauen in ein fremdes Bett treibt. Während man am Anfang einer Beziehung noch umworben wird und auf unzähligen Arten eine Bestätigung erlebt, legt sich das mit der Einkehr des Alltags. Alles wird als selbstverständlich gehalten. Die Gefühle erstarren. Da ist es nur verständlich, dass man sich bei einem willkürlichen Flirt wieder spürt, geschmeichelt und geschätzt fühlt. Und viele belassen es dann eben nicht nur dabei.

Wie geht es weiter?
Die Folgen eines Betrugs richten sich nach dem Verständnis des Partners und den Gefühlen zum Gspusi. Grundlegend für eine gemeinsame Zukunft ist, dass es eine rein körperliche Geschichte war. Ohne jeglicher Gefühle – beiderseits. Denn selbst wenn es für ihn beispielsweise bloß Stressabbau, Bestätigung oder eben eine sexuelle Begierde war, stört es die Beziehung, wenn die Auserwählte mehr von ihm will und sich permanent meldet. Solange es sich daher nur auf physische Begegnungen beläuft, kann das sogar einen neuen Kick in die Beziehung bringen. Man stelle sich das wie folgt vor: Je länger man auf Fleisch oder Obst verzichtet, umso mehr vergisst man den Geschmack. Und kann sich dadurch langfristig ohne den Verzehr dieser Lebensmittel arrangieren. Genauso ist es mit Sex. Sobald man wieder in den Genuss gekommen ist, fällt es schwer damit aufzuhören. Diesen Appetit kann man sich aber auch gemeinsam holen: Der Besuch von Swinger oder Strip-Clubs sowie Kurse zur erotischen Massage bieten eine gute Möglichkeit. Aber auch Pornos oder das gegenseitige Vorlesen von Erotikgeschichten können gegen das Einschlafen des Sexuallebens hilfreich sein.

Die Einigung zu einer offenen Beziehung
Wenn der Wunsch nach einem anderen Sexualpartner vorhanden ist und dabei, wie gesagt keinerlei Gefühle im Spiel sind, ist es wichtig keine Eifersucht zuzulassen. Es ist zwar schwer sich darauf einzustellen, aber im Grunde sollte man es wie eine sportliche Aktivität des anderen sehen. Aber natürlich darf auch das nicht in einem Extremsport ausarten. Eine offene Beziehung ist keine Lizenz zum Fremdgehen! Ein gewisses Maß an Zeit und Spaß kann man dem anderen durchaus zugestehen, aber sobald es plötzlich jede Woche ein anderer Betthase ist und man den Partner fast gar nicht mehr zu Gesicht bekommt, besteht Gesprächsbedarf. Und vor allem wenn sich beide Partner anderweitig vergnügen ist es wichtig, an dem Fundament der Liebe festzuhalten und stetig daran zu arbeiten. Um eine Partnerschaft mit einem offenen Beziehungsmodell am Leben zu erhalten, braucht es Grundpfeiler, wie gemeinsame Aktivitäten und spezielle Abende zu zweit. Denn ob monogam oder polygam, es braucht ein Leben miteinander anstatt nebeneinander!

Wer das Projekt „offene Beziehung“ eingeht, sollte sich bewusst sein, dass emotionaler Stress und Eifersucht früher oder später Thema sein werden. Umso wichtiger ist es daher Regeln aufzustellen: Was erzählt man sich einander? Soll es ausschließlich beim Sex mit Anderen bleiben oder darf man auch ‚daten‘? Wie oft darf man mit derselben Person schlafen etc. Diese Eckpunkte sollten im Vorfeld geklärt werden. Von beiden Seiten wird viel Disziplin abverlangt – denn nur so kann die Liebe ohne körperliche Treue funktionieren.
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