Hohe Schneiderkunst

Braut in Sneakers bei Chanel in Paris

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Karl Lagerfelds Braut lief mit Sneakers. Die Haute Couture wirkt jünger denn je.

Das Neue kommt auf flachen Sohlen, in diesem Fall Sneakers. Bei den seit Sonntag laufenden Pariser Haute-Couture-Schauen für Frühjahr/Sommer 2014 schicken Häuser wie Chanel und Dior Models mit Sportschuhen anstelle von High Heels auf den Laufsteg. Die "Hohe Schneiderkunst", die lange Zeit vor allem mit sehr reichen und oft sehr alten Kundinnen ihr Geld verdiente, wirkt frisch wie nie zuvor.

Die Verjüngung vollzieht sich nicht als Rebellion, sondern als sanfte Veränderung. Bei Karl Lagerfelds Schau für Chanel hüpften die Models am Dienstag derart mädchenhaft beschwingt eine Treppe herunter, dass man sich auf einem Schulhof wähnte. Ansonsten herrschte die gepflegte Atmosphäre eines Jetset-Clubs in lichtem Silber und Weiß. Auch die hellen Farben der Entwürfe - Weiß, Creme und sanfte Pastelle - trugen einen Silberglanz, in Form von Pailletten, aufgestickten Kristallen oder eingewebten Silberfäden.

Glitzy und doch sportlich wirkten die lockeren knielangen Tweedkostüme mit neuer Silhouette (eine kurzer Bolerojacke zum A-förmigen Rock und dazwischen ein breiter Taillenbund aus demselben Stoff) und die zarten hemdartig fallenden Abendkleider mit aufgestickten Federn. Selbst die hübsche "Braut" am Ende des Defilees, in einem halbtransparenten Gewand mit einer durchgehenden Leiste feiner Knöpfe im Rücken, huschte auf Silbersneakers daher.

Chanel Haute Couture F/S 2014

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