Machtspiele im Weißen Haus

Das zerrissene Leben von Melania Trump

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Lügen, Scheidung und eine drohende Ausweisung aus den USA: Ex-Kommunikationsdirektorin im Weißen Haus, Omarosa Manigault (44), enthüllt Erschreckendes über First Lady Melania Trump (48).

Adele (30), Madonna (60), Cher (72). Frauen und Vollblutstars, die keinen zweiten Namen benötigen – der alleinige Vor- beziehungsweise Künstlername reicht als Identifikationsmerkmal. In diese Riege fällt mittlerweile auch Omarosa. Ihr vollständiger Name: Omarose Onee Manigault-Newman (44), Celebrity-TV-Star und Ex-Kommunikationsdirektorin im Weißen Haus unter Präsident Donald Trump (72). Ein knappes Jahr hatte sie für den Präsidenten gearbeitet, bis er sie im vergangenen Dezember feuerte. Und das nicht zum ersten, sondern bereits zum vierten Mal: Auf Omarosa wurde der POTUS nämlich ursprünglich für seine TV-Reality-Show „The Apprentice“ als Schauspielerin aufmerksam. Sie war einer der Stars der Serie, spielte die Intrigante, mit der man sich lieber nicht anlegen sollte. Diesem Image versucht Omarosa nun mit einem Aufdecker-Buch über ihre Zeit im Weißen Haus entgegenzuwirken. Neben Details über den Präsidenten persönlich schockiert sie in „Unhinged: An Insider’s Account of the Trump White House“ vor allem mit Details über First Lady, Melania Trump (48), die sich in ihrer Ehe eher wie eine Gefangene vorkommen soll. Viele unterstellen der  Ex-Trump-Vertrauten Rachsucht ob ihrer Kündigung. Wie viel gekränkter Stolz in „Unhinged“ mitspielt, kann nur die Autorin selbst beurteilen, nach 15 Jahren in der Trump-Welt hingegen bleibt selbstverständlich das ein oder andere Detail hängen. 

Ehe im Polit-Chaos. So zum Beispiel befeuert Omarosas Enthüllungs-Buch die sich seit Langem haltenden Gerüchte, dass es in der Ehe der Trumps gewaltig kriselt, vor allem, seit Donald am 20. Januar 2017 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt wurde. Melania glänzte seit dessen Amtsantritt mit ungewöhnlichem Verhalten für eine First Lady: Sie ließ sich lange Zeit, ihren eigenen Stab auszuwählen, bis sie dann ihre Kernaufgaben und ihre Themen als First Lady wählte, vergingen wieder viele Monate – mehr, als das beispielsweise bei Michelle Obama der Fall war – und die Fauxpas bei öffentlichen Auftritten häuften sich bei der gebürtigen Slowenin regelrecht – von hochhackigen Schuhen im Flutgebiet bis zum „Wen interessiert’s?“-Parker beim Besuch von Flüchtlingskindern an der mexikanischen Grenze. Der scheinbare Grund für die mangelnde Begeisterung und die steinerne Miene der First Lady: Sie wolle sich längst scheiden lassen, so Omarosa. Sie wolle dem Präsidenten mit ihrer Kleiderwahl einen Denkzettel verpassen: „Sie trug diese Jacke, um Trump zu verletzen und eine Kontroverse auszulösen, die Donald Trump ausbaden musste.“ Und: „Die Botschaft hinter Melanias Kleiderwahl ist nicht immer gleich offensichtlich, aber niemals zufällig.“
 
Lug und Betrug. Sie habe schlichtweg keine andere Möglichkeit, gegen ihren Ehemann zu rebellieren. Sie habe das Leben im Weißen Haus, die Regeln, ihn und auch vor allem seine Tweets satt, so Omarosa: „Melania kann es nicht erwarten, Donald zu verlassen“ und sie „zähle bereits die Minuten“. Denn: Es soll einen Scheidungstermin geben. Dass es dazu nicht kommen wird, dafür sorgt laut der Ex-Vertrauten der Präsident selbst. Er soll seine Frau erpressen. Laut Omarosa droht er ihr, sie abschieben zu lassen, sollte sie sich von ihm trennen, es wagen, sich noch während seiner Amtszeit von ihm scheiden zu lassen und ihm so die „ultimative Demütigung“ zuteilwerden lassen. 
 
Rachsucht. Dass eine First Lady eine Abschiebung fürchtet, scheint absurd, doch im Falle von Melania ist dies kein völlig abwegiges Szenario. Schon 2006, als sie eingebürgert wurde, wurden Gerüchte laut, wie schnell und wie reibungslos das ehemalige slowenische Model in die USA eingebürgert wurde. Trump soll bei seiner Angetrauten nachgeholfen haben. Als Melania als Model in die USA kam, absolvierte sie das als „Einstein-Visum“ bekannte EB-1-Programm, eine Green Card, die nur Menschen mit „außergewöhnlichen Fähigkeiten“ erhalten. Genauso wie die US-Regierung unter Trump in den letzten Wochen und Monaten intensiv daran gearbeitet hat, gefälschte Informationen oder verschleierte Daten im Laufe eines Einbürgerungsprozesses aufzuspüren, so könnte dieses Schicksal auch der First Lady blühen. „Er ist ein rachsüchtiger Mann“, sagt Omarosa. 

Imagination. Zur mehr als überdimensionalen Ehekrise der Trumps beschreibt Omarosa Donald Trump als „geistig rückständig“ und als „Rassisten“, der mehrfach vom „N-Wort“ Gebrauch mache – und er belüge „das amerikanische Volk, Sarah Huckabee (eine seiner Pressesprecherinnen; Anm.) steht vor dem Land und lügt jeden Tag“. Der Inhalt von „Unhinged“ (zu Deutsch etwa: „Aus den Angeln gehoben“) hätte quasi auch aus den Drehbüchern zu „The Apprentice“ stammen können. 
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