Mütter-Lounge

So schaffen es Mütter sich selbst nicht zu verlieren

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So gerne man Mama ist: Im Alltag bleibt wenig Raum für sich selbst. Zwei Profis zeigen Wege aus der Stress-Spirale.

Sobald Kinder da sind, stehen sie an erster Stelle: „Muttersein ist der tollste Job der Welt. Aber die eigenen Bedürfnisse gehen im Familienalltag viel zu oft unter“, behauptet die Wiener Psychotherapeutin (i. A. u. S.) Katja Ternonig (31), selbst Mutter zweier Buben (6 und 2).

Treffpunkt

Deshalb hat sie sich entschlossen, gemeinsam mit ihrer Freundin Kira Frerk (35), ebenfalls Mutter eines kleinen Sohnes (2) und ausgebildet als Family Coach und Ayurveda-Therapeutin, eine Müttergruppe (siehe Info-Kasten unten) zu gründen: „Hier dürfen Frauen jammern und Druck ablassen und müssen nicht perfekt sein. Ich hätte so etwas auch gerne für mich gehabt!“, meint Kira Frerk. „Hier geht es einmal nicht um die Kinder, sondern wirklich um die Mütter“, ergänzt Katja Ternonig. Der Gesundheits-Talk:

Wen wollen Sie mit Ihrer Lounge ansprechen: berufstätige oder Fulltime-Mums?
Kira Frerk:
Sowohl als auch. Es geht für beide darum, sich aus der Stress-Spirale he­rauszunehmen. Arbeitende Mütter sind oft traurig oder haben ein schlechtes Gewissen, weil sie zu wenig von ­ihren Kindern haben. Vollzeitmütter hingegen leiden oft darunter, weil sie glauben, nicht wertvoll genug zu sein.

Und wie genau wollen Sie den Müttern helfen?
Katja Ternonig:
Schon alleine ein ehrlicher Austausch unter Müttern, wo man einmal sagen kann, wie es einem wirklich geht, kann sehr viel Erleichterung bringen.
Frerk: Zu erfahren, dass es anderen Müttern ähnlich geht, kann heilsam sein. Man geht dann leichter nach Hause und kann sich mit seiner ganzen Energie wieder den Kindern widmen. Wir helfen den Frauen aber auch, Zugang zu ihrem Körper – und somit auch zu ihrem Herzen – zu bekommen.

Und wie machen Sie das?
Ternonig:
Zum Beispiel durch bewegte Meditation. Aber keine Angst – das klingt viel esoterischer, als es ist! Es geht einfach darum, auf schnelle und effiziente Weise wieder Kraft zu schöpfen.

Wie funktioniert denn so eine Mini-Meditation?
Frerk:
Das kann man jederzeit überall machen: Fixieren Sie einen Gegenstand und bleiben Sie für zehn Sekunden mit Ihrer ganzen Aufmerksamkeit auf diesem Punkt. Diese Blitzübung hilft, sich im stressigen Alltag kurz rauszunehmen und im Hier und Jetzt zu sein. Sie kann am Tag öfter wiederholt werden.

Was hilft noch?
Ternonig:
Frauen, die viel um die Ohren haben, sollten besonders auf Ihre Ernährung achten. Der Körper braucht richtiges Power-Food. Ein Quinoa-Avocado-Salat zum Beispiel gibt viel gesunde Kraft für Mamis: Dazu eine Tasse Quinoa nach Anleitung weich kochen. Gemüse, wie Cherry- Tomaten, eine Avocado (klein gewürfelt) und eine halbe Gurke (in kleinen Würfeln), mit ein paar Basilikumblättern vermischen und mit Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer marinieren. Zum Schluss alles unter die Quinoa rühren und je nach Geschmack mit Mozzarella oder Feta genießen.

Und wenn an manchen Tagen so gar nichts klappen will …?
Frerk:
Dann hilft es, negative Aufmerksamkeit in positive umzulenken. Es gibt immer etwas, wofür man dankbar sein kann: der gute Kaffee am Morgen, ein Blumenstrauß oder die Sonne … Erkennt man das Schöne in Kleinigkeiten, fühlt man sich sofort besser und zieht auch Positives an!

Treffpunkt für Mamis
„Wir wollen einen Raum schaffen für Mütter, die im Alltag oft nicht viel Zeit für sich finden“, sagen Family Coach Kira Frerk (im Bild links) und Psychotherapeutin (i. A. u. S.) Katja Ternonig. Treffpunkt: Jeden Mittwoch, 19.30 bis 21.30 Uhr, 1190 Wien, Eroicagasse 20. Kosten pro Abend: 25 Euro. Ziel: Tipps für Mütter und ehrlicher Austausch. Info: www.taom.at

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