Liebeslexikon

Was ist der Michelangelo-Effekt?

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Vertrauen, Treue, Humor. Die Zutaten einer glücklichen Beziehung sind unterschiedlicher Natur, doch eines darf auf keinen Fall fehlen: Der Michelangelo-Effekt. 

Wir kennen den Manhattan-Effekt: Paare schränken sich gegenseitig ein und stellen ihr Beziehungsglück über den beruflichen und persönlichen Erfolg ihres Partners. Die Beziehung sollte an erster Stelle stehen und dabei werden Entscheidungen des Partners oftmals sabotiert. Was aber hat der italienische Künstler Michelangelo Buonarotti mit unserem Liebesleben zu tun? 

Was ist der Michelangelo-Effekt? 

Die Kehrseite des Manhattan-Effekts, der Spiegel dieses Phänomens ist Michelangelo. Dem Renaissancekünstler wird nachgesagt, dass er in jedem Marmorblock bereits sein fertiges Kunstwerk sah. David musste also nicht „erschaffen“ werden, er war gewissermaßen bereit im Marmorblock und brauchte nur einen Bildhauer, der ihn ans Tageslicht brachte. Diesen Blick wenden wir auch in unseren Beziehungen an: Sehen Sie das Beste in Ihrem Gegenüber und helfen Sie Ihrem Partner, die beste Version seiner Selbst zu werden. 
 

Focus on the good 

Wir neigen allzu leicht dazu, an unseren Partnern herumzunörgeln und nach Fehlern zu suchen. Manche wollen ihr Gegenüber verbiegen und es nach ihren Vorstellungen verformen. Aber wenn wir uns an Michelangelo erinnern: Sie müssen das Gute nur zum Vorschein bringen. Denn dies schlummert in jedem Menschen. Übersetzt heißt das: Wahre Liebende bringen ineinander das Beste zum Vorschein. 
 

 

Die Voraussetzung dafür

Im Gegensatz zu den Nörgeleien, konzentrieren sich Paare, die sich auf das Michelangelo-Phänomen beziehen, auf ihren Partner als Gesamtkunstwerk. Es liegt ihnen am Herzen, deren positive Eigenschaften zu fördern. Unterstützung in jeder Lebenslage ist das Ah und Oh einer ausgeglichenen Partnerschaft. Der Michelangelo-Effekt bestätigt: Langfristiges Glück manifestiert sich vor allem darin, dass beide Partner eigenständig glücklich sind. 
 

Paare sind glücklicher 

Paare, die das Michelangelo-Phänomen berücksichtigen, konzentrieren sich vermehrt auf die Stärken und die persönliche Entfaltung Ihres Partners. Dabei ist es allerdings wichtig, dass beide Parteien derselben Meinung sind, sich gegenseitig unterstützen und einander unter die Arme greifen. Sonst gerät die Beziehung in ein Ungleichgewicht. Ein Jobwechsel, der Umzug in eine andere Stadt – all diese Entscheidungen werden mit dem Partner gemeinsam ausführlich diskutiert. Dabei steht nicht die Beziehung im Vordergrund, sondern vielmehr das individuelle Glück und die persönliche Selbstverwirklichung im Vordergrund.  
 

Wie gelingt dies? 

  • Sich selbst zurücknehmen: Konzentrieren Sie sich auf Ihren Partner und unterstützen Sie ihn in seinen Entscheidungen – unabhängig davon, was dies für Ihre Beziehung bedeutet. Wenn Sie zusammengehören, gibt es keine Hindernisse, die Sie nicht gemeinsam überwinden können. 
  • Kommunikation: Auch wenn dies in jeder Beziehung an oberster Stelle stehen sollte, es kann nicht oft genug gesagt werden: Reden Sie miteinander. Meistens ist es so, dass Paare viel zu wenig miteinander, sondern vielmehr aneinander vorbeireden. Das hilft niemandem. 
  • Luft nach oben: Denken Sie groß und weit und schränken Sie Ihren Partner nicht ein. Sie wollen das Beste für ihn. Erwarten Sie umgekehrt natürlich auch, dass er das Beste für Sie will. 
  • Vergessen Sie niemals: Sie beide sind der Bildhauer Ihrer Beziehung.

 

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