8. März 2023

4 Gründe, den Weltfrauentag zu unterstützen

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Frauen setzen sich seit über 100 Jahren für Gleichberechtigung ein, doch über die Zeit ist der Sinn des Weltfrauentags verloren gegangen. 

Jedes Jahr am 8. März werden Frauen von Rabattaktionen für Kosmetikprodukte, Mode, Schuhe und allem, was das Frauenherz vermeintlich begehrt, überhäuft, um den Weltfrauentag zu feiern. Doch dabei wird oft vergessen, was der Hintergrund des Weltfrauentages ist und worauf er eigentlich aufmerksam machen möchte. Durch die Konsumgesellschaft wurde der Sinn dieses wichtigen Tages unter Gutscheinen begraben. 

Wie der Weltfrauentag entstand

Am 8. März 2023 wird der internationale Weltfrauentag gefeiert. Bereits vor über 100 Jahren führte die deutsche Frauenrechtlerin Clara Zetkin den Tag ein. Ursprünglich fand dieser aber nicht am 08. März statt, sondern der erste Weltfrauentag ereignete sich am 19.03.1911. Erst ein paar Jahre später verlegte man ihn auf das aktuelle Datum. Heute steht er als Zeichen für fehlende Gleichberechtigung, doch damals ging es Clara Zetkin vor allem um die Durchsetzung des Wahlrechts für Frauen, da zu Beginn des 20. Jahrhunderts Frauen in kaum Ländern wahlberechtigt waren. 
 
1918 trat das Frauenwahlrecht in Österreich in Kraft und der Weltfrauentag etablierte sich zu einem jährlichen Ereignis, bis er 1933 vom nationalsozialistischen Regime gestrichen wurde. Erst als sich in den 1960er Jahren die Frauenbewegung global durchsetzen konnte, rückte der Weltfrauentag erneut in den Fokus der Öffentlichkeit.

Warum Sie den Weltfrauentag feiern sollten

Beim Weltfrauentag geht es grundsätzlich nicht darum Frauen an sich zu feiern, sondern Aufmerksamkeit auf immer noch vorhandene Ungleichheiten zu lenken. Zum einen sollte an diesem Tag gefeiert werden, wie viel die Frauenbewegungen bereits erreicht haben. Zum anderen soll aber auch auf die selbst heute noch vorhandene fehlende Gleichberechtigung hingewiesen werden. Den Weltfrauentag zu unterstützen bedeutet das Voranschreiten der Gleichstellung und das Ausmerzen von Ungleichheiten zu befürworten.  

1. Frauenwahlrecht

Leider war politische Mitbestimmung für Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts keine Selbstverständlichkeit. Auch, wenn in erste Welt Ländern wie Österreich das Vorhandensein eines allgemeinen Wahlrechts völlig logisch erscheint, ist für viele Frauen auf der Welt das Recht wählen zu dürfen immer noch ein Traum. Zum Beispiel haben Frauen in den Ländern Bhutan und Brunei auch heutzutage noch kein Recht auf politische Selbstbestimmung. Bis zum weltweiten Frauenwahlrecht ist es immer noch ein weiter Weg.

2. Veraltete Rollenbilder

Immer noch wird es in vielen Familien als „normal“ angesehen, dass der Mann arbeiten geht, um Geld zu verdienen, während die Frau sich zu Hause um die Kinder kümmert, den Haushalt schmeißt und (wenn überhaupt) nur wenig arbeiten geht. Frauen haben auch heute oft mit gesellschaftlichem Druck zu kämpfen, wenn sie ihren Fokus auf die Karriere legen  oder sich ganz gegen Kinder entscheiden. Diese veralteten Rollenbilder schränken Frauen in ihrer Selbstbestimmung ein  und verhindern eine Gleichstellung zwischen Männern und Frauen. 

3. Gender Pay Gap

Der Gender Pay Gap gibt Auskunft über die Differenz zwischen dem Gehalt von Männern und Frauen. Auch, wenn es kaum zu fassen ist, verdienen auch im Jahr 2023 Männer durchschnittlich immer noch deutlich mehr als Frauen. Statistisch gesehen bekommen Frauen in Österreich für die gleiche Arbeit 18,9 Prozent weniger Lohn. 
 
Um Aufmerksamkeit auf diese Ungerechtigkeit zu lenken, wurde der Equal Pay Day eingeführt. Mithilfe des Prozentsatzes des Gender Pay Gaps wird ausgerechnet, wie viele Tage Frauen durchschnittlich umsonst arbeiten, weil sie für die gleiche Arbeit weniger Bezahlung bekommen als Männer. Dieses Jahr fiel dieser auf den 16. Februar 2023. Das bedeutet, dass Frauen durch den Gender Pay Gap 46 nicht bezahlte Arbeitstage in diesem Jahr haben. 

4. Frauen in Führungspositionen

Zwar gibt es 2023 doppelt so viele Frauen in Firmen-Vorständen wie noch in 2018, repräsentiert sind sie allerdings nur in drei von zehn Gremien. Es ist daher an der Zeit, dass Frauen die gleichen Chancen auf Führungspositionen bekommen, wie Männer!
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