Soul Kitchen

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Fatih Akins Erfolgsstory geht nach Filmen wie "Gegen die Wand" oder "Auf der anderen Seite" mit seinem neuen Film "Soul Kitchen" weiter. Seine Komödie, die in einem Hamburger Multikulti-Viertel spielt, erhielt den Spezialpreis der Jury in Venedig. Der Film ist eine zärtliche Liebeserklärung des türkisch-stämmigen Regisseurs an seine Heimatstadt und das Arbeiterviertel Wilhelmsburg.

Zinos (Adam Bousdoukos), der Besitzer des Beisls "Soul Kitchen", ist ein Pechvogel: Zuerst zieht seine Freundin Nadine (Dorka Gryllus) wegen ihres neuen Jobs nach Shanghai, dann erleidet er auch noch einen Bandscheibenvorfall. Als er auch noch den exzentrischen Koch Shayn (Birol Ünel) einstellt, bleiben auch noch die ohnehin schon wenigen Stammgäste aus. Als wäre das noch nicht genug, taucht auch noch sein krimineller Bruder Ilias (Moritz Bleibtreu) auf und bittet ihn um Hilfe. Während Zinos noch damit beschäftigt ist, sein Beisl an den Mann zu bringen, um Nadine nach China folgen zu können und ihm der Immobilienhai Neumann noch zusätzlich das Leben zur Hölle macht, entwickelt sich das "Soul Kitchen" aufgrund seiner ausgefallenen Speisen und der Band Bad Boy Boogiez, zu einem echten Geheimtipp.

"Soul Kitchen" steht für einen Mikrokosmos von Multi-Kulti, gescheiterten Existenzen, Überlebenskämpfern des Alltags und Romantikern, die ihrer Sehnsucht nachhängen. Das Thema Multikultur beschäftigt den erfolgreichen Regisseur Akin in all seinen Filmen. Selbst Sohn türkischer Eltern wuchs der 36-Jährige in Hamburg auf und wollte mit diesem Film eine Art "Heimatfilm" schaffen, wie er selbst sagt.

Bewusst wählte Akin als Drehorte von Gentrifizierung bedrohte Stadtviertel, Biotope mit unfertigem Charme, die man unter Schutz stellen müsste, weil es sie bald nicht mehr gibt. Er zeigt auch die schönen und touristischen Seiten der Hanse-Metropole mit Speicherstadt, Elbe und Alster. Mit dabei die Filmfamilien-Mitglieder "Kneipenwirt" Adam Bousdoukos ("Kurz und schmerzlos"), der mit Akin gemeinsam das Drehbuch zum Film schrieb, "Knast-Bruder" Moritz Bleibtreu ("Im Juli", "Solino"), "Sternekoch" Birol Ünel ("Gegen die Wand") und Monica Bleibtreu in ihrer letzten Rolle als Familienpatriarchin. Der Soundtrack, zu dem die Schauspieler sich ihren Lieblings-Soul-Sound aussuchen konnten, verstärkt die intime Atmosphäre und reißt mit. Auch Jan Delay steuerte einen Song dazu bei.

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