Defamation

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Der israelische Filmemacher Yoav Shamir behauptet, in seinem Leben bisher nie mit Antisemitismus konfrontiert worden zu sein. Dennoch findet sich in den israelischen Zeitungen täglich dieses Wort. Was bedeutet Antisemitismus eigentlich genau? Wie stark ist er heute - zwei Generationen nach dem Holocaust - noch verbreitet? Und ist Kritik an israelischer Politik mit Antisemitismus gleichzusetzen?

Yoav Shamir stellt in seiner Doku aktuelle politische und gesellschaftliche Positionen zur Disposition, konfrontiert Meinungsmacher ebenso wie junge Leute mit gegensätzlichen Ansichten. Was bedeutet Antisemitismus eigentlich genau? Wie stark ist er heute - zwei Generationen nach dem Holocaust - noch verbreitet? Und ist Kritik an israelischer Politik mit Antisemitismus gleichzusetzen? Shamir beweist in den Nachforschungen zu diesen Fragen viel Humor und fragt auch in den richtigen Momenten nach.

Der Regisseur spricht mit seiner Oma, begleitet eine israelische Schulklasse nach Auschwitz, verbringt viel Zeit mit Abraham Foxman von der US-amerikanischen Anti-Defamation-League, unterhält sich mit Uni-Professoren und Autoren. Bald prallen hier harte Fronten aufeinander, werden die tiefen innerisraelischen Gräben offensichtlich, stehen sich Hardliner und Liberale unerbittlich gegenüber. Shamir hat sich zwischen diesen Fronten am Schluss ziemlich aufgerieben, sehenswert ist seine von mehreren österreichischen Förderstellen (u.a. Filminstitut, ORF) unterstützte Doku nichtsdestotrotz.

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