US-Schauspielerin Jennifer Jones mit 90 gestorben

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Sie spielte häufig die sündige Schönheit und verdrehte in ihren Filme den begehrtesten Männern ihrer Zeit den Kopf: Die Hollywood-Schauspielerin und Oscar-Gewinnerin Jennifer Jones ist am Donnerstag (17.12.) im Alter von 90 Jahren in Malibu gestorben. Das teilte das Norton Simon Museum in Pasadena, dessen Präsidentin Jones war, mit. Zu den näheren Umständen machte das Museum keine Angaben.

Unter ihrem Mädchennamen Phyllis Isley hatte die Tochter von Wanderschauspielern aus dem ländlichen Oklahoma Ende der 1930er Jahre in Hollywood Einzug gehalten. Sie legte sich den Künstlernamen Jennifer Jones zu und hielt an ihrem 25. Geburtstag, im März 1944, den Oscar als beste Hauptdarstellerin in der Hand. Den "Goldenen Mann" hatte sie der Nonnen-Rolle in "Das Lied von Bernadette" nach dem Roman von Franz Werfel zu verdanken.

Der Schauspielerin mit Engelsgesicht und Intelligenz war die Rolle wie auf den Leib geschrieben. Auch der mächtige Studio-Boss David O. Selznick hatte ihrem Erfolg nachgeholfen. Er nahm die Landschönheit unter seine Fittiche, baute sie zum Leinwandstar der 40er Jahre auf, und heiratete Jones 1949 nach ihrer Scheidung von dem Schauspieler Robert Walker. Zuvor setzte Selznick sie 1946 in "Duell in der Sonne" ins Rampenlicht. Jones verdrehte als wildes Halbblut den Cowboy-Farmern Gregory Peck und Joseph Cotten den Kopf. 1949 war sie "Madame Bovary", 1955 rührte sie als verliebte Ärztin in "Alle Herrlichkeit auf Erden" ein Millionenpublikum zu Tränen, zwei Jahre später spielte sie Hemingways Catherine Barkley an der Seite von Rock Hudson in "In einem anderen Land".

Als Selznick 1964 nach einer turbulenten Ehe starb, gab es nur noch kleinere Rollen für Jones. 1974 nahm sie mit dem Katastrophenfilm "Flammendes Inferno" an der Seite von Steve McQueen und Paul Newman von Hollywood Abschied. Wenige Jahre zuvor hatte sie dem reichen Industriellen Norton Simon ihr drittes Ja-Wort gegeben. Nach seinem Tod im Jahr 1993 wurde Jones Präsidentin des nach ihm benannten Kunstmuseums im kalifornischen Pasadena. Die Schauspielerin richtete eine eigene Stiftung für psychisch Kranke ein. Sie selbst wäre bei einem Selbstmordversuch in den 60er Jahren fast gestorben, ihre 21-jährige Tochter aus der Ehe mit Selznick nahm sich 1976 das Leben.

In deutschen Sprachraum wurde der bereits ergraute Hollywoodstar bei der Vergabe des Deutschen Filmpreises 1997 in Berlin geehrt. Zusammen mit Regisseur Billy Wilder erhielt Jones ein Filmband in Gold als Ehrenpreis für ihr künstlerisches Gesamtwerk.

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