Chrysanthemen lassen den Garten leuchten

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Selbst erfahrene Hobbygärtner können sie in Verwirrung stürzen: Chrysanthemen gibt es in einer fast schon unglaublichen Vielfalt. Der Formenreichtum ihrer Blüten reicht von winzig bis ballartig groß, von spinnenartig über ungefüllt bis hin zu dicken Pompons. Fast gerät darüber in Vergessenheit, dass Chrysanthemen auch stattliche und langlebige Gartenpflanzen sind.

Sie lassen den Garten vom Spätsommer bis tief in den November hinein leuchten - egal ob als langstielige Schnittblumen, als winzige Topfpflänzchen oder als üppig blühende Kübelexemplare. Chrysanthemen sind uralte Kulturpflanzen, die in China bereits 500 Jahre vor Christus hohe Bedeutung besaßen. Im 12. Jahrhundert machte das japanische Kaiserhaus die sechzehnblättrige Chrysantheme zu seinem Symbol. Das einfache Volk durfte sie nicht besitzen.

Später eroberte die Chrysantheme auch die Herzen europäischer Blumenliebhaber. Seither hat die Züchtung nicht stillgestanden. Die Vielfalt lässt sich aber in drei recht eindeutige Gruppen gliedern: Topf-Chrysanthemen sind niedrige, reich blühende Chrysanthemen, die als Topfpflanzen für Zimmer, Schalen und Gefäße angeboten und gern auch als Grabschmuck verwendet werden. Eigentlich sind es ausdauernde Pflanzen, also Stauden. Aber da sie auch im Zimmer möglichst lange halten sollen, spielt die Winterhärte bei ihrer Züchtung keine Rolle. Die ersten Herbstfröste überstehen sie dennoch meist.

Die großen Büsche und Stämmchen, oft als Garden-Mums bezeichnet, sind Chrysanthemen, die sich durch rechtzeitiges wiederholtes Stutzen wieder und wieder verzweigen. So entsteht nicht nur die kugelige oder buschige Form, sondern auch der dichte Blütenbesatz, der die Pflanzen zu einem herbstlichen Augenschmaus macht. Auch sie gehören zu den Stauden. Aber ähnlich wie die Topfchrysanthemen sind auch sie nicht zuverlässig winterhart. Außerdem verausgaben sich die Pflanzen bei der Blüte völlig.

Dauerhafte Gartenbewohner sind dagegen die winterharten Garten-Chrysanthemen. Frisch gepflanzt können sie mit der Pracht der Garden-Mums nicht mithalten. So werden sie oft übersehen. Aber eingewachsen entfachen sie ein Feuer von warmen Gold-, Orange- und Rottönen oder kühlem Rosa, Weiß und Purpur, das wunderbar zu den Herbstfarben des Gartens passt. Zusammen mit Astern, mit Gräsern oder vor der Kulisse bunten Herbstlaubs durchstrahlen sie die letzten schönen Wochen des Jahres.

Am besten gelingt das mit den Spitzensorten unter den winterharten Garten-Chrysanthemen. Die unabhängigen Fachleute der Staudensichtung haben das Sortiment vor wenigen Jahren überprüft und zahlreiche "ausgezeichnete" und "sehr gute" Sorten entdeckt. Nun signalisieren zwei und drei Sterne, meist auf den Etiketten verzeichnet, die Sorten mit zuverlässiger Winterhärte, sehr reicher Blüte und hoher Standfestigkeit.

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