Lonza schließt Werke im Ausland

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Der Schweizer Pharma-Auftragshersteller Lonza schließt drei Standorte in Nordamerika und Großbritannien und nimmt dafür einen geringeren Gewinn für 2009 in Kauf. Betroffen von der in diesem Jahr geplanten Maßnahme seien insgesamt 175 Mitarbeiter der Werke in Riverside (USA), Shawinigan (Kanada) und Wokingham (England), hieß es in einer Mitteilung.

Die Restrukturierungskosten in Höhe von 140 Mio. Franken (95 Mio. Euro) sollten noch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 verbucht werden. Dadurch werde sich der operative Betriebsgewinn (Ebit) für 2009 schmälern, sagte ein Unternehmenssprecher zu Reuters. Lonza hatte für das Ebit bisher 360 bis 380 Mio. Franken in Aussicht gestellt.

Dagegen will Lonza das Geschäft in Asien stärken und in Zukunft vermehrt in die Produktion von reiferen, guteingeführten Produkten einsteigen. Genaue Angaben über das finanzielle Engagement in Asien wollte der Sprecher nicht machen.

Die Werksschließungen in Nordamerika und Europa folgten Lonzas Ankündigung vom vergangenen Oktober, das Unternehmen an die "volatilere Marktsituation anzupassen" und Fixkosten in Höhe von 60 bis 80 Millionen Franken innerhalb der nächsten 18 bis 24 einzusparen, hieß es weiter. "Das Umstrukturierungsprojekt ist ein wesentlicher Bestandteil in unserem Bestreben, Lonza auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückzubringen", erklärte Konzernchef Stefan Borgas.

Insbesondere die Produktion in Riverside in Pennsylvania sei nach dem Wegfall von zwei bis drei großen Aufträgen nicht länger kostendeckend möglich gewesen, sagte der Lonza-Sprecher. Ebenfalls dem Rotstift zum Opfer fallen wird die Pilot-Anlage für die chromfreie Vitamin-K3-Produktion im kanadischen Shawinigan. Die Kundschaft setze nach wie vor auf die weniger umweltfreundliche mit Chrom belastete Produktion, sagte der Sprecher.

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