Forscher erwarten höhere Sterberate durch Hitze

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Die Klimaerwärmung werde langfristig gesehen die Sterberate in die Höhe treiben. Davon geht eine Studie aus, die von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), dem Meteorologischen Institut der Universität Freiburg und der Wiener Internationalen Akademie für Ganzheitsmedizin (GAMED) auf der Hohen Warte in Wien präsentiert wurde. Für die Studie wurden Mortalitätsdaten von 1971 bis 2007 aus ganz Österreich untersucht.

Bei extremer Hitze sterben laut den Forschern elf Prozent mehr Menschen als an "normalen" Tagen. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass sich die Anzahl der Hitzetage in diesem Jahrhundert stark steigern wird. Sie haben verschiedene Szenarien des Klimawandels durchgerechnet. Dabei zeigte sich, dass in den kommenden 30 Jahren, im Zeitraum 2011 bis 2040, noch keine wesentliche Zunahme der Sterblichkeitsrate zu erwarten ist.

Ab 2040 werde laut den Klimaberechnungen der Treibhauseffekt aber in Fahrt gekommen sein. Dann könne sich die Zahl der Hitzetoten in Österreich im Extremfall verdoppeln, so die Autoren. Krämpfe und Erschöpfung durch Hitze sowie der potenziell tödliche Hitzschlag treffen laut der Studie mehr Frauen als Männer und ganz besonders ältere Menschen.

Je plötzlicher und unerwarteter eine Hitzewelle auftritt, desto gefährlicher ist sie: "Hitzestress wirkt sofort", sagte Elisabeth Koch, ZAMG-Klimatologin und Projektleiterin. Vor allem zu Sommerbeginn könnten Extremtemperaturen zu einer erhöhten Sterblichkeitsrate führen. Der Organismus und das Verhalten der Menschen haben sich dann noch nicht an die geänderten Bedingungen angepasst. "Deswegen ist ein gut funktionierendes Warnsystem ein wesentlicher Beitrag zur Prävention", so Koch. In Österreich warnt die ZAMG vor Wetterextremen.

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