Studie enthüllt

Das ist der ideale Altersabstand zwischen zwei Kindern

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Wenn das erste Kind ein kleines Geschwisterchen bekommen soll, bleibt die Frage nach dem perfekten Zeitpunkt häufig offen. Die Wissenschaft liefert nun eine Antwort darauf.  

Kaum ist das erste Baby erstmal da, fragen sich bereits viele Eltern ob noch mehr Nachwuchs folgen soll. Wenn ja, wann? Klar, der ideale Zeitpunkt lässt sich trotz Zyklus-Apps und Ovulationstest nicht beeinflussen. Zudem kann der erhoffte positive Schwangerschaftstest ein zweites Mal auch ganz ausbleiben – ganz abgesehen von beruflichen Problemen, zu kleinen Wohnungen, Geldsorgen oder Beziehungsstress.

So unterschiedlich Familienwünsche auch sind – wer weiteren Nachwuchs möchte, wünscht sich einen geschmeidigen Übergang von einem auf zwei Kinder. Ob auf die Art der Beziehung zwischen den Geschwistern, Gesundheit, Ausbildung oder Erziehung: Der Altersabstand hat einen erheblichen Einfluss. Sogar auf die Wahrscheinlichkeit, ob die Ehe der Eltern hält oder nicht.

Einfluss auf Geschwisterbeziehung

Mehrere Studien der University of Texas zeigten, dass Geschwister, die vier oder mehr Jahre Abstand haben, einander größere Zuwendung zeigen, sich gegenseitig mehr bewundern und sich sozialer verhalten. Geschwister mit geringerem Abstand haben hingegen eher eine enge freundschaftsähnliche Beziehung.

Aus gesundheitlichen Gründen sollten jedoch mindestens 18 Monate zwischen zwei Schwangerschaften liegen. Laut einer kanadischen Studie erhöht ein kürzerer Zeitraum das Fehlgeburtenrisiko. Zudem soll der Körper der Mutter, die Chance bekommen, sich von den Geburten zu erholen.

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Größerer Abstand führt zu besserer Bildung

Ist der  Altersabstand zwischen den Geschwistern größer, sorgt das dafür, dass Eltern mehr Kapazitäten und Energie haben, da das größere Geschwisterkind bereits selbstständiger ist.

Wie eine Untersuchung der US-Psychologinnen Kasey Buckles und Elizabeth Munnich ergeben hat, interagieren Eltern häufiger mit ihren Kindern oder lesen ihnen öfter vor, wenn der Altersabstand grösser als zwei Jahre ist. Diese Kinder schneiden auch in Folge besser in Tests bezüglich ihrer Lesefähigkeit ab.

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Kleinerer Abstand erhöht Scheidungsrisiko

Ein größerer Altersunterschied wirkt sich aber nicht nur positiv auf die Bildung der Kinder aus, sondern auch auf die Ehe der Eltern. So fand die Psychologin Venla Berg mit Daten von Paaren über einen Zeitraum von 37 Jahren heraus, dass ein größerer Altersabstand zu weniger Scheidungen der Eltern führt. Eltern, die Kinder in einem 18-monatigen oder kürzeren Abstand hatten, hatten ein bis zu 49 Prozent höheres Risiko, sich zu trennen, als Eltern mit Kindern, die einen Abstand von vier oder mehr Jahren hatten. In Bergs Untersuchung traf dieser Effekt bei jüngeren sowie bei älteren Paaren zu und zog sich durch alle sozioökonomischen Gruppen.

Die Begründungen des Forschungsteams rund um Berg liegen auf der Hand: Die ersten Jahre mit einem Kind stellen jede Beziehung auf den Prüfstand. Während man in die neuen Aufgaben hineinwachsen muss, wirken sich Stress und Schlafmangel zusätzlich auf das Gemüt aus. Zieht man als Paar nicht am gleichen Strang, geraten die Freuden am Familienglück in Vergessenheit und eine weitere Geburt könnte dieses ohnehin schon fragile Gerüst zum Einstürzen bringen. Übrigens: Kommen zu den zwei Kindern weitere Geschwisterchen dazu, steigt das Scheidungsrisiko laut den Untersuchung nicht mehr.

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