Irrtümer aufgedeckt

Fette Mythen

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Fette wie Butter sind ungesund? Olivenöl ist besser? Stimmt nicht. Fette Mythen und die richtigen Taktiken für Ihren Speiseplan.

Sie denken Sie kennen sich mit Ernährung aus und machen alles richtig? Bestimmt sind aber auch sie auf die ein oder andere Ernährungs-Falle hineingefallen. Wir haben fünf Mythen unter die Lupe genommen und aufgedeckt!

Mythos 1
Tierische Fette sind schlecht fürs Herz
Schweinebraten, Cremetorten und fetter Käser sind schlecht fürs Herz, weil sie das 'böse' LDL-Cholesterin erhöhen, hieß es lange von Seiten der Ärzten. Doch so einfach ist die Sache nicht, denn etwa die Hälfte aller Herzinfarktpatienten haben vollkommen normale Cholesterinwerte, sagen jetzt Ernährungswissenschaftler.
Laborstudien zeigen, dass besonders die kleinen dichten LDL-Partikel gefährlich sind, weil sie die Arterien angreifen können, wenn diese durch Entzündungen Vorschädigungen erlitten haben. Die LDL-Partikel werden aber nicht kleiner und dichter, weil wir mehr Fett essen, sondern mehr Kohlenhydrate (Süßigkeiten jeder Art, Brot, Kuchen, etc.) Einfach nur Fett sparen, ohne auch bei Kohlenhydraten zu bremsen, ist daher keine gute Idee, denn das hat ungesunde Folgen: weniger "gutes" HDL-Cholesterin, mehr Fett im Blut - das zeigt eine frühere Untersuchung.

Die neue Fett-Taktik
Milch, Butter, Fleisch und Käse sind hochwertige Lebensmittel, die wichtige Mineralstoffe liefern. Wer sich also gesund ernähren will, sollte sie weiterhin essen. Dabei ist lediglich auf die tägliche Kalorienbilanz zu achten (wird sie überschritten, nimmt man zu). Ernährungswissenschaftler raten deshalb zum Fett-Mix: Mischen Sie gesättigte Fette mit mehrfach ungesättigten. D.h. zum Steak beispielsweise einen Salat mit Olivenöl-Dressing essen.

Lesen Sie auf den nächsten Seiten weiter:
- Mythos 2: Fettarme Ernährung macht schlank
- Mythos 3: Margarine ist gesünder als Butter
- Mythos 4: Je mehr Omega-3-Fettsäuren, desto besser
- Mythos 5: Her mit Olivenöl!

Mythos 2
Fettarme Ernährung macht schlank
Oft davon gehört, lange danach gelbt und trotzdem ist es ein Irrtum. Denn ein Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Fettverzehr lässt sich nicht nachweisen. Die Wahrheit ist viel einfach: Entscheidend für unser Gewicht ist weniger, ob wir viel oder wenig Fett essen, sondern unser Kalorientageswert. Nicht zuu vergessen ist in diesem Zusammenhang die Bewegung.

Oft ist bei Menschen, die bei den Fetten sparn, zu beobachten, dass diese oft mehr Kohlehydrate essen. Doch die Strategie 'Nudeln statt fettiger Wurst' hat Tücken. So steigen bei stark verarbeiteten Getreideprodukten wie Weißbrot, Cornflakes und Nudeln die Blutzuckerwerte rasch an. Ein Teufelskreis, denn damit steigt das Insulin an, das den Fettabbau hemmt und uns dicker macht.

Die neue Fett-Taktik
Fett liefert 9,3 Kcal pro Gramm und hat von allen Nährstoffen die höchste Energiedichte. Wer viel Fett verzehrt, neigt dazu sein Kalorienkonto schnell zu überziehen. Ab und zu einen fettigen Braten zu verdürcken ist kein Problem. Kleiner Ernährungs-Trick: Statt Bratkartoffeln oder Pommes Frittes einfach einen frischen Salat als Beilage essen. Gemüse und Salat machen satt und stecken voller Vitamine und Mineralstoffe. Weil sie viel Wasser enthalten sind sie viel gesünder.

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- Mythos 3: Margarine ist gesünder als Butter
- Mythos 4: Je mehr Omega-3-Fettsäuren, desto besser
- Mythos 5: Her mit Olivenöl!

Mythos 3
Margarine ist gesünder als Butter
Ein klares 'Jein' ist die Antwort. Margarine enthält im Gegensatz zu Butter viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Diese haben laut Ernährungsforschern nachweislich positive Effekte für die Gesundheit. Umgekehrt zeigen neue Studienergebnisse aber auch, dass Butter fürs Herz nicht schädlich ist. Der Körper nutzt ihre gesättigten Fette gern als Energiequelle.

Die neue Fett-Taktik
Rapsöl, fetter Fisch, Nüsse - diese Produkte liefern viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Wer hier zugreift, deckt seinen Bedarf ausreichend und hält sich auf der gesunden Seite auf. So gibt es dann ab und zu, nichts gegen das geliebte Butterbrot einzuwenden.

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- Mythos 4: Je mehr Omega-3-Fettsäuren, desto besser
- Mythos 5: Her mit Olivenöl!

Mythos 4
Je mehr Omega-3-Fettsäuren, desto besser
Thunfisch, Lachs und Hering liefern sehr viele mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren. Die sollen vor Herzinfarkt schützen, Depressionen verhindern und die geistige Leistungsfähigkeit fördern. Stimmt auch. Werden jedoch zuviel künstlich damit angereicherten Lebensmittel verzehrt, kann das auch schädliche Auswirkungen haben. Unerwünschte Nebenwirkungen bei einem übermäßigen Verzehr von Omega-3-Fettsäuren können zum Beispiel erhöhte Blutungsneigung oder schlechtere Immunabwehr sein.

Die neue Fett-Taktik
Ein bis zweimal wöchentlich Fisch essen auf dem Teller reicht vollkommen aus, um von den schützenden Effekten der Omega-3-Fettsäuren zu profitieren.

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- Mythos 5: Her mit Olivenöl!

Mythos 5
Her mit Olivenöl!
Weil es so einen gesunden Rif hat, ertränken wir unsere Salat teilweise darin, braten Fleisch und Fisch damit ab. Bei 'Olivenöl' denken wir sofort an die mediterrane Mittelmeer-Kost, welche als besonders gesund gilt. Frühere Studien zeigten, dass Griechen oder Italiener seltener als Personen hierzulande herzkrank wurden. Als Grund wurde ziemlich schnell das Olivenöl auserkoren. Die Frage stellte sich: Sind es wirklich die darin enthaltenen Fettsäuren, die unsere Gesundheit schützen? Die Antwort: Auch, aber nicht nur, zeigen neuere Studien. Denn zur gesunden mediterranen Kost gehört, neben Olivenöl viel Gemüse, Geflügel, Hülsenfrüchte und Obst.

Die neue Fett-Taktik
Olivenöl ist ein echter Allrounder - sehr hitzestabil und daher ideal zum Braten und Kochen. Doch übertreiben muss man es nicht. Das Beste ist immer noch die Abwechslung in Form eines gesunden Pflanzenöl-Mixes.

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