Warum ich mich schon sehr auf Dolly Buster freue
Demnächst treffe ich Dolly Buster zum Interview und freue mich darauf. Immerhin ist sie eine Art Angelina Jolie der Erotik-Szene.
Bestimmt werden wir beide ans Eingemachte gehen. Ich möchte wissen, wie Dolly Buster tickt. Vielleicht entdecken wir ein paar Gemeinsamkeiten, das baut psychologisch Vertrauen auf. Und dann
blicke ich den Dingen frontal ins Auge. Ich werde der Buster handfeste Fragen über versteckte Fantasien stellen. Zum Beispiel, ob sie, so wie ich, gelegentlich unter Flugangst leidet.
Ich denke während eines Fluges mehrmals ans Abstürzen und bin sicher die Einzige an Bord, die nicht überrascht ist, wenn’s passiert. Sehe mich dann in satter Gewissheit meinen Sitznachbarn zunicken und rufen: „Seht ihr, ich hab’s ja gewusst!“ Was ich noch mehr hasse als normales Abstürzen, ist Abstürzen über den Bergen. Lieber stürze ich über dem Meer ab, außerdem gibt es Schwimmwesten an Bord, das heißt, die Chance, das Wasser zu überleben, ist höher, als den Berg.
Natürlich schaue ich mir meine Sitznachbarn im Flugzeug schon aus Sicherheitsgründen relativ
genau an. Manche wirken so, als würden sie nicht gut mit Atemmaske und Schwimmweste zurechtkommen, vor allem nicht mit meiner. Bin ja selber technisch eine Null! Und dann fragen die am Ende noch mich... Drum wechsle ich lieber den Platz. Am liebsten sitze ich im Flugzeug allein in einer Reihe. Dann kann ich beim Absturz zumindest mein Handy einschalten und zu Hause anrufen, das ist in abstürzenden Flugzeugen wohl nicht verboten. Ach ja, Dolly Buster. Werde sie auch fragen, an was sie so denkt, wenn sie ihren Job macht. Dass sie nachher noch schnell einkaufen muss? Vielleicht auch an das höchste Glücksgefühl, das Menschen mit Flugangst kennen: den Moment, in dem man nach der Landung der Maschine entsteigt. Unfassbar! Nicht abgestürzt! Wir Flugängstler landen nicht,
wir auferstehen. Vielleicht muss man das als Dolly
Buster sowieso jeden Tag aufs Neue.
