Warum ich für die Hochbegabten-Förderung bin
Einem grausamen Naturgesetz zufolge neigt
der Mensch, kaum dass er ein Kindlein in die Welt gesetzt hat, dazu, es zu glorifizieren. Jeder, der ein Kind hat, glaubt, dass es einzigartig ist. (Sorry, aber Millionen andere können noch besser Fußball spielen.) Jeder, der ein Kind hat, denkt, dass es überdurchschnittlich lieblich, klug oder begabt ist. (Nicht böse sein, aber dass Kevin mit fünf Jahren schon super Schach spielt, behalten Sie lieber gleich für sich, es nervt.)
Meist hebt sich die Stimme von ambitionierten Müttern um zwei Oktaven, wenn sie erzählen, dass Sophie oder Leonardo sich mit drei schon ganz alleine anziehen und einen ursuperen Geschmack haben.
Ja, hat man Worte! Das kleine Monsterchen zieht nur an, was es will. Püppi steht auf Rosa. (Vergessen Sie’s. Aus der wird nie eine Stilikone.) Bubi zieht nur coole T‑Shirts an. (Gähn!)
Und dann gibt es Alonso (siehe auch Geschichte auf Seite 14). Er sieht aus, wie David Beckham mit vier Jahren ausgesehen haben muss, als er noch nicht schnallte, dass aus ihm ein Beckham wird. Alonso aus Kalifornien ist der jüngste Fashion-Blogger der Welt. Auf seinen Fotos, die der kleine Modefritze mit seinem iPad vor dem Spiegel macht, posiert er wie ein Model. Stylisten preisen den Zwerg als „Stilwunder, das man sich merken muss“. Jetzt könnte man fragen: Geht’s noch?
Geil, oder?