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Was läßt einen Tag zu einem perfekten Tag werden?

Für mich sicher nicht erledigte Routine: meinen Sohn in der Schule abgeliefert, ein Einkauf, ein Abhängigsein v.der Stimmung anderer, rechzeitig abgegebene Abrechnungen aus meiner Ordination,...?

So ergab sich mein PERFEKTER TAG - spontan und ungeplant...zu Silvester in Nizza..."Gerade zu dieser Zeit?" fragten mehrere Bekannte.

Wir mein Sohn Christoph (10 Jahre), mein Mann Nick und ich fuhren an jenem PERFEKTEN TAG mit eine Bus von Nizza nach Cimez, einem kleinen Ort mit Oliven und Pinienbäumen und schönem Blick auf das Meer bei tiefblauem 30. Dezemberhimmel. Ziel war das rote Haus von Matisse, das, jetzt auch ein Museum ist.

Wir erreichten es über einen Park...es waren wenige Besucher, und so hatten wir Raum, die wunderschönen Bilder von Matisse zu betrachten... weiße alte Wände, rote Sofas zum Ausruhen und die großen Bilder mit dem kräftigen Blau. Wir waren beeindruckt...Ich ging mit meinem Sohn zu einem offenen Fenster, warme Luft kam von draußen, und wir blickten auf einen Bauerngarten hier in der beginnenden Provance....eigentlich kann ich die damalige Stimmung kaum beschreiben so friedlich und gleichzeitig so schön berührend...hinter uns die bunten Bilder, der Garten mit den vielen Pflanzen und dem alten Brunnen, das weiße Holzfenster im roten Haus, an dem wir lehnten. Christoph zeigte mir ein Prospekt, da stan: "Das Licht der Cote Azure ist am Schönsten im Jänner."

Es stimmt! Bei der Fahrt zurück nach Nizza machten wir einen kurzen Aufenthalt in einem Chagall Museum... ein Glasbild Chagalls spiegelte sich in einem kleinen Teich. Hinter den Bäumen blinzelte die Sonne, und man sah auf das Meer. Chris blätterte in seinem Suchbuch in französischer Sprache, welche er als Lyceeschüler gut kann. Es war lustig, beschriebene Figuren und Bilder in dem Buch zu finden...

Nachher hatten wir eine Jause in einem Cafe auf einem kleinen Platz in Nizza, den ein weißer großer Steinbogen von der Straße am Meer trennte. Ich liebe diesen Platz, an dem morgens immer ein Blumenmarkt stattfindet. Wir genoßen die warmen Croissants und die heiße Chocolate.

Danach gingen wir an der Strandpromenade entlang, das Meer- jetzt am vorletzten Dezembertag- schlug gegen die Felsen, Möwen flogen am blauen Himmel, mein Sohn neben mir hergehend mit seinem Kapperl und Tennisschuhen und seinen vom Wind zersausten Haare. Nick blätterte in einer riesigen französische Zeitung . Ich gab meinem Sohn die Hand- ich genoß diese Momente.

Matisse hatte recht, die Farben sind wunderschön im Jännerlicht!...Es wurde Abend - mit Eindrücken, Gesprächen, Freude und auch Innehalten. Nizzas Straßen wurden voller. Geschäfte mit bunten Stoffen und Kräutern öffneten. Mein Sohn wollte ein Spiel besorgen, ich noch ein buntes Tuch zum Überhängen beim Abendessen. Viele französische Verkäufer standen vor ihren Geschäften, ich hörte ihnen zu. Mir gefällt die Sprache...ein Anruf einer Freundin aus Wien erreichte mich, ich mußte ihr alles erzählen ...und man nimmt so viele Impressionen für sich selbst mit...

Vielleicht- denke ich- macht ein spontanes Glücksgefühl, Freude, Begegnung mit einem Menschen, das kurze Gefühl mit sich und dem Rundherum froh und ident zu sein- aus EINEM TAG- einen PERFEKTEN TAG....für mich sicher.

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