Madeleine Alizadeh

DariaDaria-Bloggerin im Interview

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Ihr Blog dariadaria.com gehört zu den erfolgreichsten österreichischen Mode-Blogs. MADONNA traf die sympathische Wienerin zum Interview.

Die Leidenschaft zum Beruf zu machen, davon träumen viele. Doch neben einer guten Idee braucht es jede Menge Ausdauer, Risikobereitschaft und Mut, den eigenen Plan konsequent durchzuziehen. Madeleine Alizadeh (25) hat es geschafft: Seit einem Jahr kann sie von ihrem 2010 gegründeten und heute sehr erfolgreichen Lifestyle-Blog leben. Mittlerweile fliegt die Fotografie-affine Wienerin terminlich quer durch Europa und kooperiert mit internationalen Mode- und Beauty-Marken.   
Private Business. Wir haben Madeleine (25) von dariadaria.com in ihrem Home-Office besucht und nachgefragt, wie es denn so ist, für den eigenen Blog sowohl Redakteurin, Fotografin, Buchhalterin und Anzeigenleiterin in einem zu sein.

DariaDaria-Bloggerin im Interview
© madonna


Wie sieht ein Tag in IhremLeben aus?
Madeleine Alizadeh
: Manchmal aufregend, manchmal weniger. Die spannendere Variante ist, dass ich zu diversen Events geladen bin oder ins Ausland geflogen werde. Wie vor Kurzem in Berlin, als ich ein Streetstyle-Shooting gemacht habe. Aber die normale bzw. gängigere Variante ist, dass ich aufstehe und den ganzen Tag mal E-Mails beantworte.    
Jeder Blogger hat seinen eigenen Style. Wie würden Sie Ihren beschreiben?
Alizadeh:
Von allen österreichischen Bloggern habe ich wohl am wenigsten „meinen Style“. Mir persönlich ist es wichtig, dass es gemütlich ist, aber nicht zu leger und auch nicht zu feminin – ich befinde mich irgendwo dazwischen.  
In welchen Shops kaufen Sie gerne ein?
Alizadeh:
Seit einem Jahr kaufe ich nur noch nachhaltige Sachen ein. Daher ist die Auswahl jetzt eher klein.
Warum haben Sie sich dazu entschlossen?
Alizadeh:
Ich habe eine größere Reichweite und schon länger darüber nachgedacht, was ich meinen Lesern eigentlich vermittle. Früher habe ich mich größtenteils bei Billigketten eingekleidet, den Leuten somit kommuniziert, dass sie selbst in diese Läden rennen sollen, ohne zu wissen, wer die Kleider hergestellt hat oder warum ein T-Shirt überhaupt 5 Euro kosten kann. Nachdem ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt habe, ist mir klar geworden, dass das eigentlich pervers ist und ich genauso gut Kinderhandel auf meinem Blog promoten könnte. Jetzt kaufe ich nur noch Sachen, wo ich mir sicherer sein kann, dass kein Kind daran gearbeitet oder das Material jemanden krank gemacht hat.
Verwenden Sie Photoshop?
Alizadeh:
Ja, für verschiedene Filter, oder wenn ich mal das eine oder andere Härchen aus meinem Gesicht retuschieren muss (lacht). Da kommen eben die persischen Gene meines Vaters durch. Darya ist auch mein persischer Vorname.
Daher also der Blog-Name?
Alizadeh:
Ja, in meiner Geburtsurkunde steht es mit „Y“ geschrieben, aber so fand ich es irgendwie schöner. Und ich wollte einen Namen, den man sich ohne Business-Card merken kann, auch wenn er aus der Straßenbahn gerufen wird.   
Wie stellen Sie sich die Zukunft Ihres Blogs vor?
Alizadeh
: Das kann ich nicht sagen, denn ich weiß ja nicht, ob mein Blog noch zehn Jahre bestehen wird oder ob es in zwei Jahren wieder vorbei ist. Der Trend geht jedenfalls in Richtung Blogazine (Anm. der Red.: Blog + Magazin). Auf meiner Seite ist jedenfalls der YouTube-Aspekt in Form kleiner Videos dazugekommen.
Auf Ihrem Blog habe ich gelesen, dass Sie jetzt sogar noch einen Praktikanten beschäftigen würden.
Alizadeh:
Ja, neben Mala und mir gibt es jetzt auch den Max. Bisher hat mein Freund die Fotos gemacht, aber er arbeitet auch Vollzeit, und wir sind nicht an dem Punkt zu sagen, dass wir 24 Stunden miteinander zu tun haben wollen. Daran sind schon einige Blogger-Beziehungen zerbrochen, wie auch die von Chiara Ferragni.
Jedenfalls habe ich die Stelle ausgeschrieben, worauf sich wirklich viele Leute dafür beworben haben. Das hat mich überrascht, denn am Anfang war das Projekt ja nur mein eigenes kleines Ding, das doch irgendwie gewachsen ist.
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