Gala Skandale

Der Fluch der Hollywood- Kinder

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Schrei nach Liebe! Im langen Schatten der weltberühmten Elternzerstören sich Hollywoods Kids bei ihrer Sinnsuche oft selbst. Der jüngste Fall: Paris Jackson. MADONNA begibt sich auf Spurensuche.

Ich will leben. Ja, ich will! Ich will nur nicht hier leben. Ich vermisse meinen Dad so sehr“, das waren die verzweifelten Hilferufe einer panischen Paris Jackson (15), die wild um sich schlug, als die Rettungssanitäter versuchten, die Blutungen an ihren Handgelenken zu stillen. Danach ging es mit Blaulicht ins Krankenhaus – in jenes, in dem ihr geliebter Vater, Weltstar Michael Jackson, am 25. Juni 2009 mit nur 51 Jahren nach einer Überdosis Propofol verstarb. Paris’ körperliche Wunden heilen gerade, die seelischen werden wohl ewig klaffen.


Hilferuf aus dem goldenen Käfig. Vor wenigen Wochen zeigte Paris noch – vermeintlich fröhlich – in einem US-Magazin (MADONNA berichtete) die palastartige Familienvilla in Los Angeles, die sie mit ihren Brüdern Prince Michael (16) und Blanket (10) sowie einem mehrköpfigen Personalstab bewohnt. Paris fehlt es an nichts, aber auch an allem – besonders an Stabilität und einer Bezugsperson, die sie vor den Paparazzi schützt. „Dad“, erzählt sie gerne, „hat uns immer versucht, zu beschützen!“ Die Bemühungen des Vaters, der die Kinder stets in Decken hüllte, machte Oma Katherine (83), mittlerweile mit Onkel TJ Vormund der Kids, bereits wenige Tage nach seinem Tod zunichte. Sie setzte die Kinder in ihrer Trauer auf einer großen Bühne der Öffentlichkeit aus. Der Selbstmordversuch war, so Insider, ein Hilfeschrei. In der Schule wird Paris gemobbt, zur leiblichen Mutter, Jacksons Exfrau Debbie Rowe (54, sie trat nach der Scheidung 1999 das Sorgerecht ab und bekam acht Millionen), kann sie nun erst langsam ein Verhältnis aufbauen.


Der Hollywood-Fluch. Paris’ Schicksal ist kein Einzelfall. Hollywoods zweite und dritte Generation leidet oftmals (unfreiwillig) öffentlich unter der Öffentlichkeit. Der Erfolg der Eltern ist eine Belastung, die Erwartungen an die Kinder sind meist zu hoch, der Druck zu groß, die Aufmerksamkeit ist eine Qual. „Ich habe Drogen genommen, weil ich mich gehasst habe“, erzählt Kelly Osbourne (28) heute offen. „Mit 15 Jahren auf einem Cover zu sein und als ‚gestrandeter Wal‘ verspottet zu werden, ist das Schlimmste, was man sich vorstellen kann.“ Sean Stewart (33) sagt: „Es ist ein Fluch, Rod Stewarts Sohn zu sein.“


Stabilität fehlt. „Weltstars, wie Michael Jackson oder Whitney Houston“, so MADONNA-Expertin, Jugend- und Familienpsychologin Christa Schirl, „leben in Extremen. Prominent zu sein ist ein 24-Stunden-Job, sieben Tage die Woche, da ist ein normales Aufwachsen für Kinder schwierig.“ Michael Douglas hatte ein schweres Sexsuchtproblem, sein Sohn ist in die Drogensucht geschlittert. Nur ein Beispiel.
„Hinzu kommt“, so Schirl, „die Instabilität, die in vielen prominenten Familien herrscht. Generell ist es so, dass die wenigsten Jugendlichen, die einen Selbstmordversuch verüben, sich tatsächlich umbringen wollen. Es ist ein Hilfeschrei.“ Was den Fall Paris betrifft: „Das Mädchen braucht ein tragfähiges, stabiles Umfeld, Verständnis und den Rückzug aus der Öffentlichkeit.“ Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Untersuchung der Familienverhältnisse an. Gefahr ist definitiv im Verzug, denn angeblich war es nicht Paris’ erster Selbstmordversuch.

Fluch der Hollywood- Kinder

Selbstmordversuch mit 15. Das Drama um ­Michael Jacksons Tochter beherrscht seit Tagen die Medienwelt. Die 15-Jährige schluckte Schmerzmittel und verletzte sich dann mit einem scharfen Messer an den Handgelenken. Den Sanitätern sagte sie verzweifelt: „Ich will leben! Ich will! Ich will nur nicht hier leben. Ich wünschte, mein Dad wäre hier.“ Paris’ Selbstmordversuch, so ein Insider, soll ein Hilferuf gewesen ein. In der Privatschule würde man sie mobben. Die Vormundschaft von Großmutter Katherine (83) und Onkel TJ wird derzeit vom Gericht unter die Lupe genommen. Angeblich war es nicht der erste Selbstmordversuch von Paris.

Sie eifert Mama Whitney nach. Die Nachricht von Whitney Houstons († 48) zu frühem Tod im Februar 2012 erschütterte die Welt. Nach jahrzehntelangem Kampf gegen Alkohol und Drogen ertrank der Weltstar in einer Hotelbadewanne nach einer Überdosis. Tochter Bobbi tat das, was ihr so oft vorgelebt wurde: den Schmerz betäuben. Nach dem Begräbnis, so berichteten US-Medien, hätte man sie völlig zugedröhnt in einem Hotelzimmer gefunden. Jüngster Aufreger: Bobbi und ihr Ziehbruder wurden wegen Eskapaden vom Vermieter aus ihrer Wohnung geworfen.

Er wurde nie erwachsen. Charlie Sheen gehört zu den wenigen Star-Kindern Hollywoods, die es schafften, die berühmten Eltern zu überflügeln. Trotzdem wurde er vom Hollywood-Fluch nicht verschont. Sein Vater, Schauspieler Martin Sheen, brachte ihn mit 13 Jahren zum Film. Charlie wurde schnell berühmt und immer berühmter. Ebenso bekannt wie für seine Rollen ist der ehemalige „Two and a Half Men“-Star für seine Drogen­skandale und Eskapaden. Mehrere Entziehungskuren konnten nicht helfen. Derzeit macht er vor allem als Rabenvater Schlagzeilen. Seine Zwillinge (Mutter ist Brooke Mueller, die derzeit auf Entzug ist) leben derzeit bei Ex-Frau Denise Richards.

Tragödie. Der Sohn von Gérard Depardieu wurde nur 36. Er starb 2007 an den Folgen einer Lungenentzündung – ausgelöst durch ein Bakterium, mit dem er 1995 bei einer Knie-OP infiziert wurde. Er musste daraufhin über Jahre starke Schmerzmittel einnehmen und entschied sich 2003 nach 17 OPs dafür, das Bein amputieren zu lassen. Vor seinem Tod veröffentlichte der Schauspieler seine Autobiografie „Im Schatten meines Vaters“, in der er auf sein Leben, gepflastert von Drogen- und Alk-Exzessen – zurückblickte.

Tiefpunkt. Cameron Douglas (34), Sohn von Hollywoodstar Michael Douglas, sitzt im Knast, weil er bei der Verbreitung von Suchtmitteln mitgewirkt hat und im Besitz von Heroin war. Ende 2011 wurde er zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil er im Knast wiederholt versucht hatte, an Drogen zu kommen. Seine Schauspielkarriere („Mr. Nice Guy“, „Es bleibt in der Familie“) liegt nun für längere Zeit auf Eis.

Bekenntnis. Vor allem Söhne berühmter und erfolgreicher Männer leiden oft öffentlich darunter, die hohen Erwartungen nicht erfüllen zu können. „Der Sohn von Rod zu sein, ist ein Fluch“, sagt Sean Stewart und versucht, seine Ausrutscher zu entschuldigen. 2007 wurde er verhaftet, weil er ein frisch verheiratetes Paar mit einem Ziegelstein angegriffen hat. 2006 wegen eines Angriffs auf eine Person im Nachtklub. 2002 wurde er wegen Drogenbesitzes verhaftet. Von Rod Stewarts acht Kindern ist Sean das größte Sorgenkind. In seiner 20 Jahre älteren Freundin Adrienne Maloof hat Sean scheinbar ­einen Elternersatz ­gefunden.

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