Paartherapie

Sex nach Terminkalender: Lustkiller oder Beziehungsretter?

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Viele gute Dinge im Leben brauchen Planung - wie auch unser Liebesleben. Sex nach Terminkalender galt lange als unromantisch, dabei kann die Planung in einem hektischen Alltag die Intimität retten. 

Die Schmetterlinge im Bauch, und das Gefühl, sich jede Sekunde gegenseitig zu bespringen, halten leider bei den meisten nicht für immer an. Job, Kind, Haushalt und Alltagsstress kommen nach einiger Zeit dazwischen. Beziehungen bedeuten vor allem Arbeit und erfordern, wie alles andere im Leben auch, Zeit, Mühe und Planung. Das ist beim Sex nicht anders.  Viele haben immer noch die hartnäckige Vorstellung, dass Sex nur dann gut ist, wenn er spontan entsteht. Doch so passiert es leider auch, dass Sex über längeren Zeitraum gar nicht stattfindet, da die Zeit für Spontanität im Alltag oft fehlt. Das Liebesleben nach Terminkalender zu planen, kann also durchaus von Vorteil sein. 

Das spricht dafür

Erotik wird immer noch oft mit Spontanität gleichgesetzt, doch gerade das ist ein Problem. Wenn man nämlich immer nur darauf wartet, dass es irgendwann schon spontan passieren wird, wartet man oft sehr, sehr lange. Denn ohne Planung oder konkreten Termin wird die Intimität im Alltag schnell vernachlässigt. Ähnlich wie ein Get-together mit Freund:innen, das nie über die “Wir sollten uns mal wieder treffen”-Phase hinauskommt. “Mal” wird schnell zu “irgendwann” und “irgendwann” im schlimmsten Fall zu “nie”. Gerade in Langzeitbeziehungen sind längere Zeiten ohne Intimität völlig normal. Das Gute: Man kann aktiv etwas dagegen tun!  

Sex nach Plan muss nicht unromantisch sein

Um dem Alltag voller Aufgaben und To-Dos entgegenzuwirken, sollte man Sex und körperliche Intimität fest in den Tagesablauf einplanen. Ein Zeitplan bedeutet nicht automatisch, dass keine spontanen, aufregenden Quickies entstehen können. Sondern viel mehr, um sicherzustellen, dass Sex und Intimität einen festen Platz im Alltag finden. Man nimmt sich also vor, dass es zu etwas kommen sollen. Was auch immer in dem gewissen Zeitslot passiert, kann immer noch spontan entschieden werden. 

Beziehungs-Experten stellen ebenfalls fest, dass Paare, die Zeit für körperliche Intimität einplanen, meist auch wieder mehr spontanen Sex haben. Darüber hinaus können geplante Momente dazu beitragen, zu erkennen, was in der Beziehung sonst noch gefehlt hat. Ein Termin für Intimität hilft also auch, um generell im Alltag zu entschleunigen und in sich zu gehen.

So funktioniert's

Am wichtigsten dabei ist die Kommunikation. Wenn man beispielsweise bemerkt, dass der Sex länger ausbleibt, als es einem lieb ist, oder man mit dem:der Partner:in zu sehr in Routinemuster verfällt, probiert man es vielleicht mit einem Date-Abend. Alleine die Vorfreude kann dann helfen, die Lust zu steigern, und man schafft sich aktiv freie Zeit. Um den Funken wieder zurückzubringen hilft es, kreativ zu sein und der Fantasie freien Lauf zu lassen. Paare können beispielsweise Apps und auch Kartenspiele nutzen, um einen Ausgangspunkt zu definieren. 

Daher empfiehlt es sich, einen Sex-Termin einfach einmal auszuprobieren und abzuwarten, was passiert. Wichtig ist nur sich nicht zu ärgern, wenn man nicht gleich beim ersten Intimitäts-Termin wieder den Sex seines Lebens hat. Auch der Sex nach Terminplan braucht ein wenig Übung.

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