Selbstliebe trainieren

Self-Love: So lernen Sie sich selbst zu lieben

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Wie wäre es mit einem Date mit sich selbst? Eine liebevolle Beziehung zum eigenen Körper pflegen die wenigsten. Doch Selbstliebe kann man trainieren. Eine Anleitung.  

"Menschen, die sich im eigenen Körper wohlfühlen und sich selbst lieben, haben Zugang zu ihren persönlichen Ressourcen und Kraftquellen. Sie leiden weniger unter Ängsten, Depressionen und Burnout und sind in Krisen resilienter", so die These von Coco Berlin, Tänzerin, Beckenbodenexpertin, Bewegungstherapeutin und Autorin des gehypten Ratgebers „Pussy Yoga“.

Völlig neues Körpergefühl

In ihrem neuen Buch "Body Love" stellt sie nun 80 Übungen für ein "völlig neues Körpergefühl" vor. Breathwork, energetisierende Selbstmassagen und Au­thentic Movements (Anm.: improvisierte Bewegungen) helfen, innere Kräfte zu wecken, eine innige Beziehung zum eigenen Körper aufzubauen, ihn akzeptieren und lieben zu lernen – so wie er ist. Im Fokus steht unsere Körpermitte – v. a. der Beckenboden – und die mit ihm verbundene Sinnlichkeit.

Mit diesen vier Body-Love-Übungen auf eine erste Entdeckungsreise gehen!  

Übung 1: Vagina-Atmung 

Wirkung

Aktiviert die sexuelle Energie.

So geht’s:

Nimm eine bequeme Position im Liegen, Sitzen oder auch im Stehen ein. Spüre die Schwerkraft und fühle deinen Körper möglichst in seiner Gänze. Lenke deine Aufmerksamkeit in deine Venuslippen und deine Vagina und atme ein. Visualisiere, wie du durch sie einatmest. Spüre, wie Lebensenergie von unten durch sie hindurch nach oben strömt. Mit dem Ausatmen verteile diese Energie im ganzen Körper, von der Mittellinie aus bis in die äußersten Spitzen des Körpers. Wiederhole das, solange du möchtest, und schau, ob das eventuell deine Sexualkraft aktiviert. Genieße die Energie, die du in dir nur für dich kultivierst.

Self-Love: So lernen Sie sich selbst zu lieben
© Coco Berlin
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Cocos Tipp: Ideal, um vor einem Date deine Ausstrahlung zu intensivieren.   

Übung 2: Ich bin hier

Wirkung

Diese Übung des Programms bringt dich näher zu dir und ins Hier und Jetzt.

So geht’s:

Mach es dir im Sitzen oder Liegen bequem. Die Haltung ist ganz egal und du kannst sie während der Übung auch verändern. Stell dir einen Timer auf fünf Minuten, später kannst du die Zeit ausdehnen. Leg deine Hände liebevoll auf deinen Körper und sag dir: „Ich bin hier“. Spüre, wie dein Geist immer tiefer in deinen Körper einsinkt, und wiederhole diesen Satz immer wieder: „Ich bin hier“. Sinke dabei immer tiefer in dich hinein. Lass alle Emotionen und Gedanken, die dabei auftauchen, einfach aufkommen, ohne sie zu analysieren. Bleib bei dir und bei dieser Übung. So kommst du in die Tiefe. Wenn du möchtest, probiere folgenden Satz: „Ich bin hier zu Hause“. Oder schau, welche Sätze sich für dich heilsam anfühlen.

Cocos Tipp: Diese Übung ist großartig zum Einschlafen, aber auch, wenn du dich im Alltag mal gestresst und überfordert fühlst. Sobald du sie einmal im System verankert hast, brauchst du dir innerlich nur den Satz zu sagen und er bringt dich wieder zu dir zurück.

Übung 3: Beckenboden wecken

Wirkung

Lässt uns unseren Kraftort entdecken.

So geht’s

Stell dich aufrecht hin und spüre deine Beine und dein Becken. Atme bewusst in deine Vagina ein und aus. Entspanne dabei deinen Beckenboden. Kannst du spüren, wie das deine Beine und deinen Stand energetisiert und stärker macht? Spüre im Stehen, wie deine Füße auf der Erde aufliegen, und prüfe, ob dein Gewicht gleichmäßig auf beiden Füßen verteilt ist. Spüre auch, ob du mehr auf den Fersen oder auf den Ballen stehst und wie dein Becken positioniert ist. Bleib genau so stehen und drück nun mit deinem rechten Vorderfuß in die Erde, ohne die Position zu verändern.

Geht das? Lass dir Zeit für diese Erkundung. Wenn du spürst, dass sich durch den Druck des Fußes etwas in deinem Becken regt, hast du die Verbindung vom Fuß durch die Beinmuskeln und Faszien in den Beckenboden gefunden. Spiele mit dieser neu entdeckten Verbindung: Drück abwechselnd links und rechts. Drück mit beiden Füßen gleichzeitig. Next Level: Verfeinere deine Beckenbodenaktivierung, indem du nur mit dem Ballen der Großzehe in die Erde drückst. Spürst du den feineren Zug an der Beininnenseite in den Beckenboden? Was passiert, wenn du die Hüfte sanft nach rechts schiebst und dabei gleichzeitig mit dem rechten Fuß in die Erde drückst? Übe hin und her und schau, ob sich so mal der eine, mal der andere Fuß von der Erde heben will.

Cocos Tipp: Mach die Übung auch beim Gehen und beim Treppensteigen.

Übung 4: Bauchmassage

Wirkung

Fördert die Verdauung, beruhigt Körper und Geist. Ideal für eine Mini-Pause im Alltag.

So geht’s:

1. Lege dich bequem hin und mach deinen Bauch frei. Du brauchst kein Öl.
2. Platziere deine Hände zunächst in die Leistenbeugen und kreise dort sanft auf der Haut, um die großen Lymphknoten zu aktivieren.
3. Leg jetzt beide Hände auf den Unterbauch, sodass die Daumen sich am Bauchnabel treffen und mit den Zeigefingern beider Hände ein Dreieck bilden. Lass die Hände so möglichst bequem auf deinem Bauch liegen und spüre deinen Atem im gesamten Bauchraum.
Verändere deine Atmung nicht, lass sie einfach fließen. Sie wird sich auf natürliche Weise
entspannen und das wird auch deinen Darm entspannen. (Bild 1)
4. Platziere nun deine rechte Hand möglichst weit oben auf deinen Bauch und streiche sanft zum Bauchnabel. Dort angekommen, legst du die linke Hand oben auf den Bauch und streichst dann mit ihr zum Bauchnabel. Lass beide Hände so stetig über deinen Bauch fließen wie einen milden Wasserfall. (Bild 2)
5. Mach dann wieder eine Atempause wie in Schritt 3.
6. Nimm eine Hand und kreise in Verdauungsrichtung: von der rechten Hüfte nach oben, quer über den Bauch nach links und weiter im Kreis. Sei sanft und liebevoll. Spüre, was dir guttut. (Bild 3) Wechsel dann die Richtung und die Hand.
7. Wieder eine Atempause einlegen wie in Schritt 3.
8. Leg nun eine Hand flach auf den Bauch und beweg sie mit der Haut in sanften Kreisen. Übe dabei keinen Druck aus, das Gewicht der Hand reicht völlig aus. Geh dann im Uhrzeigersinn ein Stück weiter und wiederhole das um den Bauchnabel herum, solange du Lust hast.
Du kannst das auch mit beiden Händen gleichzeitig machen, Hauptsache sanft.
9. Mach dann wieder eine Atempause.
10. Du kannst die Übung nun beenden oder die Punkte wiederholen, die dir gefallen. Mach auch die Atempause immer wieder mit.

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© Coco Berlin
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Cocos Tipp: Nimm dir für jeden Schritt mindestens eine Minute Zeit. Sei zärtlich zu deinem Bauch und beobachte, was die sanften oberflächlichen Berührungen tief im Inneren deines Bauchraums verursachen. Spüre, wie sich in deinem Körper Energien in Bewegung setzen und welche Emotionen aufkommen. Mach diese Massage ohne Musik und sei ganz bei dir.  

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