Beziehung am Prüfstand

Neun Anzeichen für Untreue

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Welche Anzeichen im Verhalten Ihres Partners für eine Affäre sprechen könnten und wie lukrativ Untreue als Geschäftsmodell ist, lesen Sie hier.

E s war doch nur das eine Mal, Schatz!“ – nur die wenigsten Menschen schaffen es, ein ­Leben lang treu zu bleiben. Monogamie mag zwar die Wunschvorstellung sein, dennoch geht jeder Fünfte trotz Beziehung fremd, wie von  dem Seitensprung-Portal C-Date erhoben wurde. Und auch wenn Frauen genauso fremdgehen wie Männer, sind die Anfragen an Treuetesterin Therese Kersten zu 80 Prozent weiblicher Natur. Das Interview mit der jungen Deutschen, die aus einer negativen Liebeserfahrung ein boomendes Geschäftsmodell gegründet hat, lesen Sie weiter unten.          

Indizien des Verrats
Das „Journal of Sex Research“, ein amerikanisches Fach-Journal, stellte übrigens fest, dass Männer und Frauen aus unterschiedlichen Gründen betrügen. Männer in erster Linie, um eine größere Auswahl an Partnern zu haben und weil es die Situation zuließ. Frauen gingen dagegen eher aus emotionalen Gründen fremd: Weil sie sich zu wenig beachtet oder vom Partner nicht mehr geliebt fühlten …Wenn Sie den schmerzhaften Verdacht hegen, vom Partner  betrogen zu werden, helfen Ihnen unsere Indizien, die keine Garantie, nur eine Hilfestellung bieten sollen, vielleicht bei der Überführung des Fremdgängers. Ob Sie diesen dann in den Wind schießen oder der Liebe noch eine Chance geben, bleibt Ihnen überlassen. Aber lassen Sie sich niemals für dumm verkaufen.       
 

Indizien

1. Verändertes Telefonverhalten
Geheimniskrämerei. Wer eine Affäre pflegt, muss natürlich auch Kontakt halten, dafür ist das Handy ein essenzielles Werkzeug. Das Verhalten von Fremdgehern im Bezug auf ihr ­Telefon wirkt dementsprechend oft unnatürlich und angespannt. Das Handy wird nicht aus den ­Augen gelassen, alle Anrufe sind wichtig und werden vom Partner separiert abgehalten.  

2. Ungewohnte Großzügigkeit
Ablenkungsmanöver. Eine Affäre braucht Zeit. Zeit, die dem Partner nicht auffallen soll. Seitensprung-Portale empfehlen deshalb, den Partner mit festen Terminen „loszuwerden“ – am besten in Form von bindenden Geschenken, ­wie einem Yoga-Kurs oder einem Theaterabo für sie und die beste Freundin. So weiß der Fremdgeher genau, wann er einen freien Abend für sich und seinen Liebhaber/seine Liebhaberin hat. Ungewohnt großzügige Gesten können überhaupt aufhorchen lassen: Weil eine Affäre Schuldgefühle hervorruft, kann es sein, dass der untreue Partner sein Gewissen mit kleinen (oder großen) Geschenken und ungewohnten Aufmerksamkeiten beruhigen möchte.  

3. Mehr Sex, weniger Sex
Nutznießer. Die Affäre kann auch in Ihrem Sexleben Dinge verändern. So haben Sie entweder (noch) weniger Sex als bisher oder viel mehr als sonst. Klingt paradox? Nicht unbedingt. Erneut wird hier das schlechte Gewissen des Fremdgehers getilgt, in dem Fall mit mehr Zuneigung. Und so wie das Sprichwort „der Appetit kommt beim Essen“ besagt, verhält es sich auch manchmal mit dem Sex. Je mehr man davon hat, desto größer die Lust.

4. Gefühlschaos & irrationale Reaktionen
Schuldlos angeklagt. „Wenn Du das nicht akzeptieren kannst, haben wir keine Zukunft!“ – entwickeln eigentlich harmlose Auseinandersetzungen Seifenoper-Dramatik, weil er extrem gereizt reagiert oder Ihnen sogar Untreue unterstellt? Den Partner zu betrügen und ständig Gefahr zu laufen, ertappt zu werden, setzt vielen Fremdgehern zu. Gerade wenn der oder die Betroffene Verdacht schöpft und der untreue Partner das merkt, kann er auf die Frage nach Terminen empfindlich oder aggressiv reagieren. Stellen Sie Ihren Partner mit Ihrem Verdacht zur Rede, kann es auch passieren, dass er/sie Sie mit Gegenanschuldigungen konfrontiert.

5. Neuer Look für das zweite Leben
Partner 2.0. Wer fremdgeht, kann das vielleicht (eine Zeit lang) maskieren, dennoch hinterlässt eine Affäre ihre Spuren. Eine komplette Typveränderung könnte also ein Zeichen sein, dass Ihren Partner etwas beschäftigt. Neue Hosen, neues Parfum, neue Frisur – klar, kann das auch eine persönliche Entscheidung sein, oft ist sie aber durch den Einfluss einer anderen Person bedingt.    

6. Digitale Spuren
Paranoia. Auch am heimischen Computer ist für Fremdgeher größte Vorsicht geboten. Sie wollen alle digitalen Spuren verwischen, weshalb nach Verwendung oft sämtliche Verläufe gelöscht werden – was das ganze letztendlich nicht unauffälliger macht. Hat Ihr Partner seine Login-Daten nicht mehr gespeichert oder ändert ständig seine Passwörter, kann dies mit Angst vor Überwachung erklärt werden, ob nun durch NSA oder (in diesem Fall berechtigt) durch den betrogenen Partner sei dahingestellt.

7. Überstunden en masse
Außentermin. „Es hat länger gedauert im Büro“ ist der Film-Klassiker unter den Fremdgeh-Ausreden. Das Klischee entspricht allerdings oft der Wahrheit. Viele Fremdgeher/-innen nutzen angebliche Überstunden für ein heißes Abenteuer. Mit einem Anruf bei der Sekretärin oder den Kollegen und einem Blick auf den Parkplatz beim Arbeitgeber lässt sich das überprüfen. Ist Ihr Mann/Ihre Frau wirklich noch im Büro, sollten Sie sich aber nicht in Sicherheit wiegen. Profis machen nämlich tatsächlich Überstunden, nutzen aber nur ein paar davon für außereheliche „Aktivitäten“. Spätestens, wenn Ihr Partner abends frisch geduscht aus dem „Büro“ kommt, sollten Ihre Alarmglocken aber schrillen!
 
8. Im kreise des Vertrauens
Freundschaftsdienst. Von seinen Kumpels kann man kaum erwarten, dass sie ihn verpfeifen – selbst wenn seine Freunde mittlerweile ihre geworden sind. Doch auch wenn sie loyal bleiben, werden Sie eine Änderung in ihrem Verhalten feststellen. Wenn sie sein Geheimnis kennen, wird ihnen der entspannte Umgang mit Ihnen schwerfallen. Und auch seine Interaktion mit den Besten könnte auffällig werden. Denn nicht alle können mit einem solchen Geheimnis klarkommen.   

9. Geldfluss ins Unbekannte
Nicht für bare Münze nehmen. Mit der Karte zu zahlen ist unter Fremdgeh-Anfängern einer der größten Fehler. Wenn plötzlich unerklärliche Hotelrechnungen, Restaurantbesuche oder Rechnungen vom Juwelier auf der Kartenabrechnung Ihres Partners auftauchen, ist es höchste Zeit, nachzuhaken. Ähnlich verhält es sich, wenn er/sie plötzlich gar nicht mehr oder kaum noch mit der Karte zahlt und dafür ständig höhere Barbeträge abhebt. Wofür braucht Ihr Partner plötzlich so viel Geld? Etwa für ein Schäferstündchen mit dem Lover?



Die Treuetesterin Therese Kersten im Talk

Aus der eigenen Erfahrung, betrogen zu werden, gründete die Deutsche Therese Kersten eine Agentur, die (vor allem Männer) auf ihre Treue testet. Nun hat die 28-Jährige ein Buch veröffentlicht, in dem sie aus dem Leben eines „Lockvogels“ berichtet.

Ihre Agentur besteht bereits seit sieben Jahren – wie gut funktioniert das Geschäft mit der Liebe? Oder in diesem Fall der Untreue …
Therese Kersten:
Da es Untreue schon immer gab und auch immer geben wird, läuft das Geschäft mit der Untreue (leider) gut.


Wie kann man sich die klassische Interaktion zwischen Ihnen und den Auftraggebern vorstellen? Wie geht so ein Treuetest vonstatten?
Kersten:
Unsere Kunden können uns telefonisch oder per E-Mail kontaktieren. Wir testen die Treue mittels SMS/WhatsApp-, Telefon-, Mail-, Chat-Test bis hin zu einem persönlichen Treffen. Je nach Kundenwunsch verfolgen wir hierbei ein unterschiedliches Ziel z.B. Austausch von Telefonnummern, Verabredung zu einem Date oder der Austausch von Nachrichten über SMS, WhatsApp oder Facebook.

Wo ist die Grenze des Körpereinsatzes für Ihre Lockvögel und Sie selbst?
Kersten:
Bei einem Kuss ist Schluss. Selbst das wird in den wenigsten Fällen von unseren Kunden gewünscht, da oftmals schon die Zustimmung zu einem Treffen oder das Verleugnen des Partners für viele ausreichend ist. Und auch wenn ein Kunde einen Kuss wünscht, ist es immer noch die Entscheidung des Testers, dies umzusetzen oder eben nicht.

Wie gehen die Auftraggeber mit dem Wissen um, das Sie ihnen beschaffen?
Kersten:
Viele unserer Kunden kommen nicht ohne Grund auf uns zu, denn sie haben bereits im Vorfeld den Verdacht, dass der Partner untreu sein könnte. Deshalb fallen die wenigsten Kunden aus den Wolken, wenn wir ­Ihnen die Testergebnisse übermitteln. Manche sind allerdings sehr enttäuscht darüber, wie weit der Partner doch gehen würde, weil sie das vielleicht doch nicht erwartet hätten.

Wo beginnt für Sie ein Seitensprung?
Kersten:
Mir persönlich ist wichtig, dass mein Partner nichts tut, was mich verletzen könnte. Ich kann es an keinem Maß festhalten, ab wann mein Partner konkret untreu wäre. Die Grenzen sind oftmals verschwommen, von vielen Umständen abhängig und gar nicht so leicht zu definieren.

Sie schreiben, Sie glauben an die ­absolute, ewige Liebe, aber nicht an die Treue. Kann man diese zwei Dinge ­trennen?
Kersten:
Ich glaube, dass jeder im Laufe seines Lebens mindestens einmal fremdgeht, weshalb es keine absolute Treue im Leben gibt. Mit der Liebe ist das etwas anderes. Fast jeder von uns lernt irgendwann den richtigen Partner kennen, für den man bedingungslose Liebe verspürt.

Müssen wir uns den Traum von der monogamen Beziehung abschminken?
Kersten:
Nein, ganz und gar nicht. Für viele Menschen ist Treue immer noch eines der wichtigsten Werte überhaupt in einer Beziehung. Es wird leider nur oft nicht wie dieses behandelt. Wichtig ist, dass man selbst mit sich zufrieden und glücklich ist und auch an der Beziehung immer wieder arbeitet, damit die Beziehung exklusiv bleibt.

Sie sind verlobt. Würden Sie oder haben Sie Ihren Partner auch auf seine Treue getestet?
Kersten:
Nein, ich habe meinen Partner nicht getestet und würde es auch nicht machen. Da ich selbst Sherlock Holmes bin, würde ich sowieso sofort wissen, wenn etwas im Busch wäre.  

Buchtipp: „Lockvogel“ von Therese Kersten ist erschienen bei Edition a und erhältlich um 19,95 Euro.

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