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Mit Gwyneth Paltrow zur Sex-Therapie

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Die Oscar-Preisträgerin und Unternehmerin entführt in ihrer neuen Netflix-Doku in eine Welt berührungsloser Orgasmen und stimulierender Wolverine-Klauen.  

Wir haben Sex. Es ist eine Sendung über Sex. Wir werden über Sex reden“, verspricht Gwyneth Paltrow im Trailer zu ihrer neuen Serie „Liebe, Sex und goop“, die seit dem 21. Oktober auf Netflix für Diskussionen sorgt. Dabei plaudert die 49-Jährige nicht nur aus dem eigenen Sex-Nähkästchen, sondern versucht mit der Unterstützung von Therapeut:innen anderen Paaren zu einem besseren Liebesleben zu verhelfen. Es ist die zweite Show der Schauspielerin für den Streamingdienst nach „The goop Lab“ über ihre Lifestyle- und Wellnessmarke.

This smells like my Vagina
Die zweifache Mutter war in den letzten Jahren immer wieder für Skurrilitäten und Kontroversen gut. Sei es ihre „This Smells Like My Vagina“-Kerze oder Vaginal-Eier aus Jade und Quarzstein, die hormonelle Balancen wiederherstellen sollen – längst ist die Oscar-Preisträgerin mehr Unternehmerin als Schauspielerin und verdient mit ihren fragwürdigen Produkten Millionen. 2008 brachte sie ihre Lifestyle-Marke „Goop“ auf den Markt, die wegen des Vorwurfs der Pseudowissenschaft, der Nichtwirksamkeit oder gar Schädlichkeit in der Vergangenheit immer wieder für Kritik sorgte. In ihrem zweiten Netflix-Streich setzt die Schauspielerin nun weniger auf schräge Erfindungen, sondern auf den Rat (vorgeblich) seriöser Therapeut:innen.

Orgasmus ohne Berührungen
„‚Liebe, Sex und goop‘ erforscht, was es bedeutet, in einer Beziehung wirklich intim zu sein: seine tiefsten Ängste und Wünsche zu äußern und die des Partners zu akzeptieren“, erklärt Paltrow. Dabei begeben sich fünf Paare, die ihr Sexleben auffrischen wollen, in die Hände von TherapeutInnen, die ihnen mit verschiedenen Techniken auf die Sprünge helfen sollen. So führt etwa die „somatische Sexologin“ Jaiya mit ihrem Partner einen Orgasmus ohne direkte körperliche Berührung vor. Allein durch (offenbar wirklich sehr starke) Energieströme kommt die Therapeutin dabei – selbstverständlich in Rekordzeit – zum ekstatischen Höhepunkt. Auch Berührungen haben Platz in der Netflix-Doku, jedoch nicht ausschließlich mit Händen, sondern mit Klauen wie von Marvel-Mutant Wolverine, welche die Lust zum Überströmen bringen sollen. „Die Show ist ein Werkzeugkasten, um mehr Freude und Verbindung in unserem romantischen Leben zu finden. Und sie ist voll von Lektionen, die ich gerne schon vor Jahren gelernt hätte“, schwärmt Paltrow.

Es könnte peinlich werden
Schon nach wenigen Minuten wird klar, warum die Show damit beginnt, dass Gwyneth und ihre Expertinnen die Paare und die Zuseher warnen, dass „es wahrscheinlich ein wenig peinlich und seltsam werden könne“. Und genau das ist es wohl, warum man sich die Show ansieht. Die Stimmung erinnert an eines dieser Teambuilding-Wochenenden, in die Unternehmen Angestellte schicken, um die Stimmung zu heben und den Zusammenhalt zu stärken. Dabei achten die Therapeut:innen in „Liebe, Sex und goop“ penibel darauf, den Teilnehmer:innen ein „gutes Gefühl“ zu vermitteln. So wird etwa den männlichen Klienten die „uneingeschränkte Erlaubnis“ erteilt, eine Erektion zu haben. Spätestens da fragt sich wohl so manche Zuseherin, ob es vielleicht doch besser wäre, das Programm zu wechseln. Es wundert nicht, dass die Reaktionen auf Paltrows Sex-Show auf verschiedensten Social-Media-Plattformen – vor allem im prüden Amerika – weniger vor Begeisterung, als vor Empörung strotzen. Doch genau das ist es, was Gwyneth Paltrow, wie schon bei ihren vorangegangenen Projekten, perfekt zu ihrem Vorteil nutzt. Und natürlich geht es bei „Liebe, Sex und goop“ hauptsächlich um Unterhaltung und nicht um therapeutisch tiefgründige Wissenschaft. Trotzdem: Es werden Themen angesprochen, die so mancher Beziehung aus dem Sex-Tief helfen können.

Wünsche und Tabus

Denn viele Paare wünschen sich genau das – mehr Intimität. Auch wenn es nicht unbedingt die Wolverine-Klauen sind, die dazu führen (obwohl es einen Versuch wert ist), sollte man sich wohl doch öfter trauen, intime Wünsche zu äußern, als wortlos und verschämt auf deren Erfüllung zu hoffen. Wie Paltrow in einem Interview mit „Entertainment Tonight“ erklärte, spricht sie in der Show auch über ihr eigenes Sex-Leben mit Ehemann Brad Falchuk (50). „Ich glaube, das ist der Punkt der Sendung. Zu zeigen, dass es verschiedene Arten von Ehrlichkeit und Verletzlichkeit in diesem Thema gibt. Da mache ich gern mit und zeige meine eigene Art.“ Das Thema Sex habe sie immer schon fasziniert, „besonders, welchen Einfluss Sex auf unser ganzes Leben hat“. Für Paltrow sei ihre Sendung eine „tolle Chance, diesen Mikrokosmos“ zu erforschen – gemeinsam mit den Zuseher:innen.

Netflix-Neustart. In ihrer Netflix-Show „Liebe, Sex und goop“ will Gwyneth Paltrow mit der Hilfe von Sex-Therapeut:innen das Liebes­­leben von Paaren auffrischen. Den TeilnehmerInnen werden dabei unterschiedliche Methoden erklärt, die zu erfüllterem Sex führen sollen. Nach „The goop Lab“ folgt somit bereits die zweite Show von Gwyneth Paltrow auf Netflix. Ging es
damals noch um Selbstfindung und Selbstverwirklichung, steht dieses Mal Sexualität im Fokus.  


  

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