Dating Phänomen

Fizzling: Ist der neue Dating-Trend noch schlimmer als Ghosting?

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Beim Online-Dating werden ständig neue Trends ausgerufen. Einer der ganz aktuellen ist das Fizzling, bei dem ein Kontakt schrittweise durch immer seltener werdende Nachrichten beendet wird. Manche sagen, Fizzling sei das neue Ghosting und ist sogar noch viel schlimmer!

Psychologe und Dating-Experte Guido F. Gebauer hat das Phänomen für die Dating-Plattform Gleichklang.de untersucht. Nach seiner Einschätzung ist Fizzling in Wirklichkeit eine altbewährte und oft legitime Art und Weise, wie Menschen ihre Kontakte überprüfen und gegebenenfalls beenden.

Umfrage unter Singles

Gebauer stellte 1817 partnersuchenden Mitgliedern von Gleichklang die Frage: Haben Sie jemals einen bestehenden Kontakt schrittweise beendet, indem Sie sich immer seltener gemeldet oder immer seltener geantwortet haben? 32 % der Befragten bejahten diese Frage.

Wie unterscheidet sich Fizzling von Ghosting?

Beim Fizzling geht es hauptsächlich darum, dass Personen sich über einen Kontakt unsicher sind und sich daher seltener melden. Sie brechen den Kontakt, anders wie bei Ghosting, aber nicht komplett ab, weil sie eine Resthoffnung haben, dass sich der Kontakt doch noch positiv entwickeln könnte. Fizzling kann nach Gebauer eine erfolgversprechende Strategie sein, wenn eine explizite Absage verfrüht ist, aber eine hohe Kontaktintensität ebenfalls nicht gewollt wird. So könnten die Betreffenden besser feststellen, ob sie einen Kontakt tatsächlich beenden oder womöglich erneut reaktivieren möchten.

Im Dating ist der Trend allerdings besonders fies. Denn Männer oder Frauen halten sich somit ihre Liebes-Kontakte warm, um sich die Entscheidung, ob und in wie fern sie die Beziehung weiterführen möchten, so lange wie möglich offen zu lassen.

Keine Endgültigkeit wie bei Ghosting

Der Aussage, dass Fizzling das neue Ghosting sei, erteilt Gebauer eine Absage. Beim Ghosting mache es der plötzliche Beziehungsabbruch den Beteiligten komplett unmöglich, ihre Beziehung miteinander zu klären. Diejenigen, die geghostet würden, blieben oft ratlos oder sogar verzweifelt zurück.

Demgegenüber bestehe beim Fizzling für beide Seiten weiterhin die Möglichkeit, die Zukunft der Beziehung noch einmal in einem neuen Licht zu sehen und sich für die Beziehung zu entscheiden. Schlafe der Kontakt trotzdem ein, bedeute dies im Regelfall, dass die Beteiligten tatsächlich keine Beziehung miteinander möchten.

Laut Gebauer spricht nichts dagegen, Kontakte langsam auszublenden, wenn einfach keine Beziehungsbegeisterung entstehe, aber dennoch eine Beziehung nicht gänzlich ausgeschlossen erscheint. Der beste Weg sei es dabei aber, dies direkt miteinander zu besprechen. Es können sogar eine reduzierte Kontaktfrequenz explizit miteinander vereinbart werden, um gemeinsam festzustellen, wie sich dies auf das Bedürfnis auswirkt, den Kontakt fortzusetzen oder zu beenden.

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