Gehälter

Wer am besten verdient

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Männer verdienen nach wie vor mehr als Frauen. Energie- und Versicherungsbranche zahlt am meisten.

(c) gettyBeschäftigte der Engergie- und Versicherungsbrache gehören laut Statistik Österreich zu den Bestverdienern. Ebenso wie Uni- oder FH-Absolventen.

Hätte ich doch nur etwas Ordentliches gelernt. Wer diesen Seufzer beim Blick auf den Gehaltszettel ausstößt, liegt richtig. Denn Ausbildung und Bildung machen sich bezahlt. Genauso wie die Wahl der „richtigen“ Branche. Denn die Gehälter von Angestellten in Österreich variieren stark nach Wirtschaftssektor. So das Ergebnis der aktuellen „Verdienststrukturerhebung“ der Statistik Austria.

Bestverdiener
Beschäftigte im Bereich der Energie- und Wasserversorgung sowie im Kredit- und Versicherungswesen haben in Österreich 2006 am meisten verdient. Im Schnitt bekommt ein Angestellter in der Energiebranche somit 17,67 Euro brutto pro Stunde. Im Kredit- und Versicherungsbereich sind es 16,62 Euro. Diese Branchen gehören auch zu den boomenden Sektoren.

Schlecht bezahlt

Im Vergleich dazu sieht es bei den Gehältern im Handel und in der Gastronomie düster aus: Hier werden pro Stunde nur 9,81 Euro beziehungsweise 7,44 Euro ausgezahlt. Was auch zu Lasten der Frauen geht, denn sie sind vor allem in diesen Branchen tätig.
Wie schon früher, so hat die Erhebung der österreichischen Gehälter auch diesmal ergeben: Frauen verdienen weniger als Männer. Und zwar in allen Wirtschaftsbereichen. Während Frauen im Schnitt 9,11 Euro brutto pro Stunde bekommen, verdienen Männer 12,57 Euro (siehe Grafik).

Produktion vor Dienstleister
Die Erhebung hat auch einmal mehr bewiesen: Produktion bringt mehr ein als die Dienstleistung. Zumindest bei den Bruttogehältern. So verdienen Beschäftigte im produzierenden Bereich im Schnitt um 15 Prozent mehr pro Stunde als Angestellte im Dienstleistungssektor.

Einkommen nach Position
Große Gehaltsunterschiede gibt es aber nicht nur in den einzelnen Branchen, sondern auch Berufsgruppen. Mit 25,66 Euro brutto pro Stunde verdienen Führungskräfte am meisten. Gefolgt von Angestellten in akademischen Berufen, die im Schnitt 18,93 Euro pro Stunde bekommen.
Danach kommen Techniker und gleichrangige nichttechnische Berufe mit einem Bruttoverdienst von 15,59 Euro pro Stunde. Bürokräfte und kaufmännische Angestellte bekommen 12,54 Euro, Angestellte in Verkaufs- und Dienstleistungsberufen erhalten im Schnitt 8,90 Euro. Hilfsarbeitskräfte haben einen Brutto-Stundenlohn von 8,70 Euro.

Anstieg mit den Jahren
Wer länger dient, bekommt mehr: Denn laut der Erhebung steigt der Verdienst mit der Dauer der Zugehörigkeit zu einem Unternehmen. Angestellte, die zwischen 20 und 30 Jahre in derselben Firma tätig sind, verdienen 66 Prozent mehr als Job-Hopper. Von der Loyalität zum Unternehmen profitieren vor allem Frauen: Ihr Einkommen steigt mit den Dienstjahren stärker an als jenes der Männer.

Bildung
Auch Bildung macht sich bezahlt. Während Beschäftigte mit Pflichtschulabschluss nur 9,12 Euro brutto pro Stunde verdienen, bringt eine abgeschlossene Lehre auf 11,22 Euro – also 23 Prozent mehr Stundenlohn.
Maturanten verdienen im Schnitt 13,60 Euro und Absolventen einer Universität oder Fachhochschule zählen mit 18,95 Euro zu den Bestverdienern. Was beweist, dass es sich doch auszahlt, in Bildung zu investieren
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