„Elternkrankheiten“

Tragikomische Spezies Eltern

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Die neue Elterngeneration ist hipp, sensibel und überengagiert – Nährboden für den satirischen Ratgeber „Elternkrankheiten“.

Sie definieren jedes noch so dumme Verhalten ihres Kindes als Hyperintelligenz, präsentieren selbst dem Mann von der Gebührenzentrale die gesammelten Milchzähnchen des Sprösslings stolz und können stundenlang eine Lobeshymne auf den kleinen Schatz singen – Eltern mit „Elternkrankheit“.

Von Mütter für Mütter
Die Autorinnen Nina Puri und Susanne Kaloff sind echte Fachfrauen, selbst Mütter und sprechen aus Erfahrung. Eine überaus lustige Parallele von „Macken“ zu Krankheiten bringt fast jeden zur Selbstidentifikation und zum Lachen.

150 markerschütternde Krankheiten
Von A wie Abnabelung bis Z wie Zurschaustillen, warten 150 mit allen Wassern gewaschene Krankheiten auf die Leser. „Schockierende Abbildungen und sinnlose Ratschläge“ verfeinern das Werk mit einer würzigen Note.

Auf der nächsten Seite finden Sie „Eltern-Krankheiten“ zum Schmunzeln!



Elternkrankheit: Erstgeburt
Die „very important mama“ glaubt, sie sei die erste Mutter der Welt. Erkennbar ist sie an der typischen Leidenschaft, Müttern mit mehreren Kindern zu erzählen, wie toll sie die Herausforderung mit dem Kind meistert. Ganz nach dem Motto „das kannst du dir nicht vorstellen“. Eine Heilung könnte das nächste Kind bringen, wenn dann wieder alles von vorne beginnen müsste.

Elternkrankheit: Hochbegabungszwang
Hier ist deutlich zu erkennen, dass der „filius einsteinus“ zu Höherem berufen ist. Jegliche Verfehlung des Nachwuchses wird mit seiner Hochbegabung begründet, schon Dreijährige werden mit dem Brockhaus ausgestattet.

Elternkrankheit: Läuseschock
Desinfizieren und Waschen steht ganz oben auf der „apokalypse now“ –Liste. Die Hysterie basiert meist auf den Hinweis, im Kindergarten habe ein Spielkamerad eines Sohnes einer Freundin, einer Bekannten, einer Nachbarin eventuell Läuse. Stofftiere werden verbrannt, die Kleidung mehrmals hintereinander gewachsen.

Elternkrankheit: Münchhausen-Syndrom
Bei „parens pinocchio“ wird dem eigenen Kind Lügen erzählt, bis die Nase wächst. Es sind die Thesen „Zu viel Fernsehen macht viereckige Augen“, „Wenn du brav aufisst, dann scheint morgen die Sonne“ oder „Vom rohem Teig bekommst du Bauchweh“.

Buchtipp: Nina Puri und Susanne Kaloff: "Elternkrankheiten"
  Droemer/Knaur Verlag, 208 Seiten, 12,95 Euro

 

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