Verzweiflung

Tagebuch von Maddies Mum

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Kate McCanns Tagebuch tauchte in den Medien auf. Es ist ein erschütternder Beweis der Verzweiflung - und Unschuld.

(c) ReutersDer britischen Zeitung "News of the World" wurde das Tagebuch als Erstes zugespielt. Die Beiträge befinden sich zwischen Normalität und Erschütterung. Trauer, Wut, Hoffen und Bangen... alles an Gefühlen ist dabei. Jedenfalls werden haufenweise Gefühle ausgedrückt - und somit das Bild der "kalten" Eltern, das so oft von der Polizei vermittelt wurde, komplett zerstört. Auch die Schuld der Eltern wird durch das Lesen dieser verzweifelten Einträge immer unwahrscheinlicher.

150 Seiten Trauer, Wut, Hoffnung
Das 150-Seiten lange Tagebuch von Maddie McCanns Mum war vor rund einem Jahr von der portugiesischen Polizei beschlagnahmt worden. Angeblich wurde es dem Blatt nun von einem portugiesischen Reporter zugespielt, der die Schmutzkampagne gegen die McCanns nicht mehr ertragen konnte. Die Aufzeichnungen beginnen am 28. April 2007 - nur wenige Tage vor Maddies Verschwinden. Das Tagebuch geht bis zum 31. Juli 2007.

Die Auszüge
Kate McCann beschreibt das ganze Drama aus ihrer Sicht. Vom normalen Club-Urlaub bis hin zur tiefen Verzweifeln und das Hoffen auf Hilfe von Gott. Auch über ihre Wut der auf die portugiesiche Polizei schreibt sie. Lesen Sie hier ein paar der Auszüge aus dem Tagebuch, das „News of the World“ veröffentlicht hat.

3. Mai 2007: Der Tag, an dem Maddie verschwand
„Gutenachtküsse für M.“ (Madeleine). „Tür so weit zugezogen wie möglich, ohne sie zu schließen. Ruhe. Habe Haare getrocknet, Make-up aufgelegt, ein Glas Wein. Dann Restaurant.“
Um 22 Uhr entdecken die McCanns Madeleines Verschwinden.

4. Mai 2007: Ein Tag nach Maddies Verschwinden
„Kein Schlaf! Gerry und ich haben bis 6 Uhr auf den Straßen gesucht... Niemand da. Warum nicht? Verzweifelt. Stunden scheinen wie Minuten...“ und: "Keiner von der Polizei hat sich vogestellt. Niemand hat uns Getränke oder Essen angeboten. Alle Polizisten waren informell gekleidet und haben geraucht. Es kam keine Sympathie uns gegenüber rüber."

12. Mai 2007: Maddies Geburtstag
"Madeleine ist jetzt vier Jahre alt. Tag im Ressort mit einer Reisegruppe. Spezielle Messe für Maddeleine um 18 Uhr in Praia da Luz."

27. Mai 20078: Liebesbeteuerungen
„Wir müssen weiter suchen. Wir müssen dich finden, Liebes.“ Und: „Ich liebe dich so sehr, Madeleine. Du musst zurück kommen.“

2. Juni 2007: Tiefe Trauer und Angst
„Wieder im Bett geweint – ich kann es nicht verhindern.“ und: „Der Gedanke an Pädophile lässt mich fast meine eigene Haut herunterreißen. Natürlich sind diese Leute, wie Psychopaten, keine normalen Menschen. Ich war nie für die Todesstrafe, aber diese Menschen sollten an einem sicheren Ort untergebracht sein. Ich würde mich nicht einmal beschweren, wenn dieser Ort schön wäre – Hauptsache, sie hätten keinen Kontakt zu Kindern. “

17. Juni 2007: Polizei beschuldigt uns
„In den Nachrichten heißt es plötzlich, die portugiesische Polizei hätte gesagt, der Tatort sei wegen uns zerstört und wichtige Spuren seien verloren. Wie können sie es wagen zu unterstellen, das Leben unserer Tochter könnte wegen uns in Gefahr gebracht worden sein? Sehr verärgert. Sehr wütend.“

22. Juni 2007: Schuldsuche und Liebe
„Manchmal denke ich, ich muss etwas sehr Schlimmes getan haben. Es war so schwierig, Maddie zu bekommen, und nun das. Warum? Pech? Ein schlechter Scherz??? ... Ich fühle mich, als müsste ich schreien. WARUM?“

und: "Madeleine, Ich liebe dich von ganzem Herzen. Du bist ein Teil von mir und ich werde mich ohne dich nie ganz fühlen. Ich hoffe und bete jeden Tag dafür, dass wir bald wieder zusammen sind. FÜR IMMER. Ich vermisse dich so sehr. Ich brauche dich. Ich liebe dich. XXXXXXXX"

23. Juni 2007: Beten an Gott
„Werden wir sie eines Tages wieder sehen? Wie kann das alles noch gut enden? Gott, du musst schnell etwas tun. Ich bin so verzweifelt.“

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