Body Empowerment

Gesetz gegen Bodyshaming: Diskriminierung von Körpern wird jetzt verboten

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Vorurteile über übergewichtige Menschen sind im Alltag Gang und Gebe. In New York soll jetzt ein Gesetz dabei helfen, diese Menschen vor Diskriminierung zu schützen.

Gesetze sind die Struktur der Gesellschaft: Sie regeln den Verkehr, sorgen für Ordnung und entscheiden über Gut und Böse. Aber können Gesetzte auch gegen Vorurteile schützen? Das soll nun in New York mit einem neuen Gesetz gegen Bodyshaming herausgefunden werden.

Gesellschaft gegenüber dicken Menschen weniger tolerant

In einer Harvard-Studie haben Forschende Daten aus vier Millionen Tests ausgewertet. Sie wollten wissen, wie sich die Einstellung gegenüber historisch marginalisierten Gruppen verändert hat. Das Ergebnis: Im Schnitt sind wir toleranter geworden. Gegenüber Homosexuellen ist die Voreingenommenheit etwa um 49 Prozent zurückgegangen. Gegenüber Übergewichtigen allerdings nur um 15 Prozent.  

Auch in Österreich spüren mehrgewichtige Menschen Vorurteile. Laut Statistik Austria sind in Österreich 3,7 Millionen Menschen über 15 Jahre übergewichtig und rund 17 Prozent von ihnen haben bereits Adipositas. 

Kann ein Gesetz gegen Bodyshaming vor Diskriminierung schützen?

In New York wurde kürzlich ein Gesetz unterzeichnet, das die Diskriminierung des Körpergewichts verbietet. 27 verschiedene Merkmale werden in New York bereits vor Diskriminierung geschützt, zum Beispiel Herkunft, Geschlecht, sexuelle Orientierung und Behinderung. Auch das Körpergewicht in diese Liste aufzunehmen soll dafür sorgen, dass inklusivere Arbeitsplätze und Lebensumfelder geschaffen und keine Menschen mehr wegen ihres Aussehens von der Gesellschaft ausgeschlossen werden.

 

Gewichtsdiskriminierung in USA landesweite Problematik

Im Amerika ist Übergewicht eine riesen Problematik. Im OECD-Ländervergleich belegen Mexiko und die USA die zwei ersten Plätze, mit einer Übergewichts- bzw. Fettleibigkeitsrate von 75 Prozent. Das Gesetz ist Teil einer wachsenden landesweiten Kampagne zur Bekämpfung von Gewichtsdiskriminierung: In mehreren US-Städten wie Washington, D.C. gelten bereits solche Regeln.

Eric Adams, Bürgermeister von NYC erklärte dazu: „Wir alle verdienen den gleichen Zugang zu Beschäftigung, Wohnungsmarkt und öffentlicher Unterbringung, ungeachtet unseres Erscheinungsbildes. Und es sollte keine Rolle spielen, wie groß man ist oder wie viel man wiegt.“ 

Ashley Graham gilt als eine der erfolgreichsten Plus-Size Models.

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© Getty Images
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Fähigkeiten sind keine Frage des Gewichts

In den meisten Fällen gibt das Äußere einer Person keinen Aufschluss über deren Fähigkeiten im Beruf. Dicke Mitarbeiter:innen können genauso fleißig sein wie alle anderen Menschen. Vor allem gilt aber: Wie jede andere Art der Diskriminierung ist auch Bodyshaming unfair. Und dagegen muss etwas getan werden - Gesetze wie das Vorbild in New York sind durchaus eine Möglichkeit.

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