Dreamteam

Isabella und Gernot Keusch im Doppel-Talk über ihr Family Business

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Isabella und Gernot Keusch verbinden die Liebe zu ihrem Unternehmen AUTO STAHL perfekt mit ihrem Familienleben. Wie das funktioniert, verrät das Dreamteam hier.  

Was romantisch klingt, ist leider oftmals alles andere als Idylle. Nicht so jedoch bei AUTO STAHL, denn Gernot Keusch (49) hat es sich zur Prämisse gemacht, das Glück aller Familienmitglieder in den Fokus zu stellen. Dass er dennoch zusammen mit seiner Ehefrau, Isabella Keusch (46), ehemaliger Spitzenführungskraft bei „Davidoff“, ein erfolgreiches Familienunternehmen zu führen und damit die Liebe zueinander mit jener für den Beruf zu vereinen weiß, empfindet er als Privileg. Das Interview mit den Eltern des fünfjährigen Konstantin, der ab und zu noch mehr Leben in den sympathischen Betrieb bringt.

Wir sitzen hier in Ihrer wunderschönen Zentrale in der Schillingstraße, in der eine sehr familiäre Stimmung herrscht – heute ist auch Ihr Sohn dabei. Für Sie wohl keine ungewöhnliche Situation ...
Isabella Keusch:
Wenn man arbeitet und Mutter eines kleinen, aktiven Buben ist, muss man flexibel sein und Situationen so nehmen, wie sie kommen. (lacht)

Wie vereinbaren Sie Ihre Rollen als Geschäftsfrau und Mutter im Alltag?
Isabella Keusch:
Grundsätzlich haben wir es so eingeteilt, dass ich, wenn ich hier in der Firma bin, meine Funktion zu 100 Prozent ausübe. Wenn ich zu Hause bin, versuche ich, mich zu 100 Prozent unserem Kind zu widmen. Aber in der Realität geht es manchmal einfach nicht anders, als Konsti mitzunehmen. Das klappt aber auch gut.

Sie haben Ihre Karriere in Konzernen begonnen – heute leben Sie förmlich Familybusiness. Wie groß ist der Unterschied?
Isabella Keusch:
Meine allererste Vollzeitstelle hatte ich in einem Familienbetrieb – man darf aber den Unterschied nicht unterschätzen, ob man in einem Familienbetrieb angestellt ist oder ob du selbst Teil der Familie, die den Betrieb führt, bist. In diesem Fall schlüpfst du noch einmal in ganz andere und viel mehr Rollen, als man das als Angestellter tun muss. Ich habe hier zwar meine offizielle Positionsbezeichnung, aber in der Realität musst du viel mehr Rollen erfüllen.

Herr Keusch, Sie sind in einem Familienunternehmen groß geworden – war es immer Ihr Traum, dass Sie eines Tages mit Ihrer Frau zusammenarbeiten?
Gernot Keusch:
Es war nicht mein Traum, aber ich freue mich, dass es so ist! Ich möchte immer, dass die Menschen, die mir lieb sind, das machen können, was ihnen Spaß macht. Und wenn das ein gemeinsames Arbeiten ist, ist das umso schöner. Aber wichtig ist, dass es nicht zwanghaft ist.

War der Weg zur Entscheidung, zusammen zu arbeiten, ein längerer Prozess?
Gernot Keusch:
Es war zunächst ein langsamer, sich herantastender Weg – und dann, als es sich ergeben hat, stand die Entscheidung sehr schnell fest.
Isabella Keusch: Wenn du mit einem Unternehmer zusammen bist, bist du auch schon Unternehmerin, wenn du noch nicht offiziell in der Firma arbeitest. Wir waren immer ein Paar, das sich intensiv über unser beider Tätigkeiten austauscht. Ich habe ein wenig länger gebraucht, die tatsächliche Entscheidung zu treffen, weil ich ja einen tollen Job hatte und in den Familien­betrieb einzusteigen ja auch gewisse Risiken birgt. Finanzieller Natur, aber auch für die Beziehung, weil man einfach ein anderes Miteinander hat, wenn man auch beruflich eng verbunden ist. Davor habe ich mich, ehrlich gesagt, zunächst ein bisschen gefürchtet. Aber als die neue Zentrale in der Donaustadt entstand, war mir klar, dass nichts anderes Sinn macht, als hier mit dabei zu sein. Es ist sowohl für die Mitarbeiter:innen, als auch für die Kund:innen und auch für uns beide sehr positiv, dass wir gemeinsam Präsenz zeigen. Und so sehen wir uns auch öfter... (lacht)

Wie wichtig ist es, dass es auch eine weibliche Führungskraft bei AUTO STAHL gibt?
Gernot Keusch:
Ich glaube, dass das essenziell ist. Weil eine Frau, auch wenn sich Männer auch noch so sehr bemühen, einen ganz anderen Zugang hat. Ich habe das schon früher bei meinen Eltern beobachtet: Mein Vater war immer sehr klar und direkt – meine Mutter hat sich mit den Leuten zusammengesetzt und ihnen zugehört.

Wie sind die Rollen bei Ihnen verteilt?
Isabella Keusch:
Die Kompetenzen sind sehr klar verteilt: Ich habe das Glück, meine Stärken und Talente in Sachen Marketing, Human Ressources und Service einbringen zu können. Und Gernot macht ja Autohaus, seit er auf der Welt ist und deckt damit den gesamten fachlichen Bereich ab.

Wie klar können Beruf und Privatleben getrennt werden, wenn man ein Familienunternehmen führt?
Gernot Keusch:
Mir ist das sehr wichtig – ich nehme mir auch keine beruflichen Unterlagen mit nach Hause.
Isabella Keusch: Ich dafür schon. (lacht) Ich bin ganz ehrlich: Für mich war es anfangs nicht so einfach zu trennen, weil es ja auch praktisch ist, wenn du zu Hause Dinge besprechen kannst, wozu du im Büro nicht kommst. Aber seit wir ein Kind haben, ist die Trennung zwischen Beruf und Privatleben eigentlich automatisch gegeben, weil unser Bub natürlich unsere Aufmerksamkeit einfordert. Und das macht es uns leichter, auch mal für uns eine schöne Auszeit zu nehmen – und einfach nur Familie – ohne Betrieb – zu sein.

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