Neuer Pneumokokken-Impfstoff für Österreich

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In Österreich gibt es jetzt einen neuen Pneumokokken-Impfstoff. Es handelt sich um eine Vakzine (Wyeth/Pfizer), die gegen 13 Erregerstämme schützt. Das bisherige Produkt des US-Konzerns bewirkte eine Immunisierung gegen sieben Pneumokokken-Varianten. Der Impfstoff wurde Mitte Dezember in der EU zugelassen. Er dient zur Prophylaxe von potenziell gefährlichen Infektionen bei Säuglingen und Kleinkindern durch die Krankheitserreger.

Der Impfstoff soll vor allem invasiven Erkrankungen, Pneumonien (Lungenentzündung) und akuter Otitis media (Mittelohrentzündung) verhindern. Verwendet werden soll er bei Kindern ab dem zweiten Lebensmonat. Je früher die Immunisierung erfolgt, desto besser, weil die Häufigkeit dieser Erkrankungen mit dem Alter der Kinder abnimmt. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Pneumokokken-Erkrankung nach wie vor die Hauptursache für Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren, die durch Impfung vermeidbar wären. Neben Wyeth/Pfizer hat auch der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (SKB) eine Pneumokokken-Vakzine für Kinder auf den Markt gebracht. Sie schützt gegen zehn Bakterien-Stämme.

Der Oberste Sanitätsrat in Österreich empfiehlt die Impfung ausdrücklich seit Jahren für alle Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat bis zum vollendeten fünften Lebensjahr. Derzeit gibt es Bemühungen des Gesundheitsministeriums, die Pneumokokken-Impfung in das kostenlose Kinder-Immunisierungsprogramm der öffentlichen Hand aufzunehmen. Das wird von Experten seit Jahren gefordert. Zwischen Februar 2001 und Jänner 2009 gab es in Österreich laut einer wissenschaftlichen Untersuchung 233 invasive Pneumokokken-Infektionen bei Babys und Kleinkindern. 81 Fälle von Meningitis (Gehirnhautentzündung, Anm.) wurden registriert. 21 oder ein Viertel dieser Kinder erlitten deshalb einen bleibenden neurologischen Schaden. Es gab acht Todesfälle.

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