"Neue Grippe" - EU-Gesundheitsministertreffen

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Die EU-Gesundheitsminister werden wegen der "Neuen Grippe" (auch Schweinegrippe) im Oktober neuerlich zusammentreffen. Am 12. Oktober wird es bereits das zweite Sondertreffen zu diesem Thema in Luxemburg geben, hieß es am Donnerstag in der EU-Kommission gegenüber der APA. Dabei soll es zur Koordinierung bei den Themen Impfempfehlungen, Therapien, Isolierung von Kranken und möglichen Schulschließungen kommen.

Der deutsche EU-Parlamentarier Peter Liese von der CDU, selbst Arzt, erklärte am Donnerstag in Brüssel, man solle die Schweingrippe H1N1 zwar "nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber auch nicht Panik machen". In Europa habe es seit Ausbruch bisher 105 Todesfälle gegeben, weltweit seien es knapp 3.000 Menschen, die daran gestorben sind. In der EU waren bis gestern, Mittwochabend 46.635 Personen von dem neuen Erreger infiziert. In Nordrhein-Westfalen ist es zu einigen Schulschließungen gekommen.

Laut Liese handelt es sich um eine "derzeit moderate Pandemie", die "relativ ansteckend ist, aber einen milden Verlauf" nimmt. Impfungen seien bei Vorerkrankungen wie Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes zu empfehlen.

Es herrsche jedenfalls, was das Impfthema betrifft, durch die unterschiedlichen Maßnahmen in den EU-Staaten "Verwirrung und Unsicherheit". Dies werde auch noch zunehmen, "daher sollte man sich abstimmen" und eine Strategie entwerfen. Ein "Impfzwang ist nicht angemessen". Derzeit würden mehr Menschen durch die normale saisonale Grippe sterben. Allerdings müsse man noch den Winter abwarten. Bemerkenswert sei aber, dass im Sommer, wo Grippefälle eher selten seien, die "Neue Grippe" zugenommen habe. Der "worst case" für Europa werde mit 30 Prozent Betroffenheitsgrad der Bevölkerung beziffert.

Auf die Frage, ob die "Neue Grippe" jetzt gefährlich ist oder nicht, meinte Liese, dies lasse sich nicht in einem Satz beantworten. Man müsse die Lage beobachten.

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