Wohlfühl-Medizin

So profitieren Sie von Ayurveda

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Stress? Kaum eine andere Lebensweise hilft dagegen so gut wie Ayurveda.

AIs Vata-Typ mit Einfluss des Pitta-Doshas schwöre ich auf Abhyanga.“ Wie bitte? Haben Sie ein Wort davon verstanden? Nun: Ayurveda-Fans wissen, worum es geht.

Zur Erklärung: Vata, Pitta und Kapha sind die drei ayurvedischen Grundkräfte und werden als „Doshas“ bezeichnet. Die drei Doshas wirken in jedem Menschen – allerdings in unterschiedlich starker Ausprägung. Je nachdem, welches Dosha in einem Menschen dominiert, macht es ihn zum Vata-, Pitta- oder Kapha-Typ. Und unter „Abhyangas“ versteht man Ganzkörpermassagen mit erwärmtem Kräuteröl.

In Harmonie
Massagen dieser Art werden von gestressten Menschen als besonders wohltuend empfunden: Sie wirken entgiftend, harmonisierend und helfen so, Körper und
Seele wieder in Balance zu bringen. In führenden Wellnesshotels sind die öligen Behandlungen und andere Ayurveda-Treatments wie etwa Shirodhara (der berühmte Stirn-Ölguss, wirkt beruhigend auf das vegetative Nervensystem) oder Kansu (eine ayurvedische Fußsohlenmassage, die die körpereigene Energie wieder ins Fließen bringt) die Renner unter den Wohlfühl-Treatments.

Das verwundert nicht: Die 5.000 Jahre alte indische Gesundheitslehre (wörtlich übersetzt bedeutet Ayurveda „das Wissen vom Leben“) berücksichtigt wie kaum eine andere alle Aspekte des menschlichen Lebens – die physischen, mentalen, emotionalen und geistigen. Und bietet damit besonders wirksame Rezepte gegen eines der Hauptübel der modernen Gesellschaft: Stress. „Ayurveda ist sehr tiefgreifend“, sagt auch Larimar-Direktor Johann Haberl, der professionelle Ayurveda-Meister aus dem südindischen Kerala in sein Hotel geholt hat. Er meint: „Wenn man eine Woche Ayurveda-Treatments genießt, tut sich unglaublich viel.“

Individuell
Ziel der ganzheitlichen Lehre ist es, das dynamische Gleichgewicht der drei Doshas (Vata, Pitta und Kapha) zu erhalten und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Ayurveda richtet sich somit an Menschen, die zu ihrem natürlichen Gleichgewicht zurückfinden und neue Lebensenergie gewinnen wollen. Pauschal-Rezepte sind fehl am Platz; vielmehr bestimmt ein Ayurveda-Arzt zunächst das vorherrschende Dosha und wird dann individuelle Empfehlungen geben. So etwa sollten jene Menschen, bei denen das luftige Vata-Dosha vorherrscht, auf einen möglichst regelmäßigen Lebensrhythmus achten. Unregelmäßigkeit jeder Art verstärkt nämlich das unruhige, sprunghafte Vata-Dosha. Die „feurigen“ Pitta-Typen können ihre innere Hitze mit kühlenden Nahrungsmitteln regulieren (wie Milch oder Salat) und ihre Ungeduld bei Aktivitäten in der Natur zähmen. Der „ölige“ Kapha-Typ wiederum muss auf seine Figur achten und kann seinen Stoffwechsel mit Scharfem wie Curry, Ingwer oder Zwiebeln ankurbeln. Er sollte zudem auf regelmäßige Bewegung achten. Oft kommen auch Mischtypen vor – ein Dosha dominiert und ein zweites ist ebenfalls stärker präsent.

Tipps
Unabhängig vom jeweiligen Dosha kann jeder Typ mit diesen Ayurveda-Maßnahmen schlank bleiben: Essen Sie immer in ruhiger Atmosphäre und möglichst jeden Tag zu den gleichen Zeiten. Eiskalte Nahrung und kalte Getränke schwächen die Verdauungskraft. Verzichten Sie nach 18 Uhr auf Milch, Käse oder Joghurt. Und: Bleiben Sie nach jedem Essen ein paar Minuten ruhig sitzen, ehe Sie sich einer neuen Aktivität zuwenden.

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Und welcher Typ sind Sie?

1. Der Vata-Typ
Was ist typisch für Vata-Menschen? Geringes Gewicht und leichter Körperbau. Ist begeisterungsfähig, lebendig, ideenreich, geht Dinge schnell an. Neigt zu trockener Haut. Hat eine Abneigung gegen kaltes und windiges Wetter. Hunger und Verdauung sind unregelmäßig. Neigt zu Verstopfung. Begreift aber vergisst auch schnell, neigt zur Besorgnis und zu leichtem unterbrochenen Schlaf.

Menüplan für Vata-Typen: Bevorzugen Sie warme Speisen und eher kleine Mahlzeiten alle 4 bis 5 Stunden. Diäten sind tabu! Ihnen tut Süßes (damit sind im Ayurveda Weizen, Nudeln, Reis, Obers, Eier, süßes Obst gemeint), Saures (wie Joghurt, Käse, Tomaten, Essig) und Salziges (wie Meeresfisch) gut.

Balance-Tipps für Vata-Typen: Sorgen Sie für Regelmäßigkeit (beim Essen, Schlafen), für Stille, Wärme und reduzieren Sie Stressbelastungen. Auch Massagen mit Sesamöl fördern Ihre Ausgeglichenheit.

2. Der Pitta-Typ
Was ist typisch für Pitta-Menschen? Mittelschwerer, oft athletischer Körperbau. Arbeitet systematisch und organisiert, hat Abneigung gegen große Hitze. Hat starken Hunger, großen Durst und gute Verdauung, kann Mahlzeiten schlecht ausfallen lassen. Meist blondes oder hellrotes Haar, Sommersprossen. Präzise, deutliche Sprache, ist unternehmenslustig. Neigt zu Ungeduld und Ärger.

Menü-Plan für Pitta-Typen: Bevorzugen Sie kühle, reichhaltige Speisen. Gut sind Salate. Unregelmäßigkeiten und Heißes vermeiden. Top für Sie: Süßes (wie Milch, Trockenfrüchte, Getreide), Bitteres (wie Blattgemüse, Kaffee in Maßen, Artischocken) und Herbes (wie Kartoffeln, Spinat, Spargel).

Balance-Tipps für Pitta-Typen: Streben Sie Mäßigung an, nehmen Sie sich Zeit für sich. Suchen Sie Naturerlebnisse und achten Sie auf Ausgewogenheit von Ruhe und Aktivität. Genussmittel einschränken!

3. Der Kapha-Typ
Was ist typisch für Kapha-Menschen?
 Kraftvoller Körperbau. Ist ausdauernd, leistungsfähig. Arbeitet methodisch und langsam, nimmt Neues langsam auf; gutes Langzeitgedächtnis. Ist ruhig, regt sich selten auf, liebevoll, beständig, tolerant. Hat tiefen Schlaf, neigt zu träger Verdauung und Übergewicht.

Menü-Plan für Kapha-Typen: Bevorzugen Sie warme Gerichte, auch Salate und Suppen sind gut. Vermeiden sollten Sie Kaltes, zu ölige Gerichte und Zwischenmahlzeiten. Gut für Sie ist Scharfes (Zwiebeln, Ingwer, Curry), Bitteres (wie Blattsalate) und Herbes (wie Brokkoli, Kartoffeln, Kohl).

Balance-Tipps für Kapha-Typen: 
Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung (Ausdauersport!), trockene Wärme (Sauna) und reduzieren Sie Fett- und Zuckerhaltiges.

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