Allergen-Chip

Per Bluttropfen zur Allergiediagnose

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Einfache Messung soll Aufschluss über Allergien geben - auch ohne Symptome.

Die allergische Sensibilisierung erfolgt beim Menschen gleich nach der Geburt. "Daher ist die Früherkennung ganz wichtig, damit rechtzeitig Maßnahmen eingeleitet werden können, um schwerere Krankheitsformen als einen Heuschnupfen zu verhindern", betonte jetzt Rudolf Valenta vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung der MedUni Wien. Die Abklärung ist im Verdachtsfall jetzt auch mit einem Allergen-Chip möglich. Für das Austesten der Allergie reicht ein Blutstropfen

Die MedUni Wien hat maßgeblich an der Entwicklung dieses Chips mitgewirkt. Damit kann man mit nur einem Blutstropfen die Antikörperentwicklung ablesen. Das ist vor allem bei Kindern von Vorteil. "Es reicht ein Stich, man muss kein Blut abnehmen", sagte der Wissenschafter. "Perfekt wäre es, wenn die Kinder bereits mit einem Allergietest in der Schultasche in die Schule kommen", fügte der Wissenschafter hinzu.

Der Test mit dem Chip zeigt bereits Antikörper, wenn äußerlich noch keine Symptome erkennbar sind. Man könnte dann rechtzeitig darauf achten, Allergiequellen möglichst zu beseitigen. Auf dem Chip befinden sich fluoreszierende Anti-Antikörper. An ihnen binden bei Allergien im Körper entstehende Antikörper und können auf diese Weise sichtbar gemacht werden. Sie werden schließlich in einem Chip-Lesegerät mit den Allergenen "verglichen". Valenta: "Man sieht sofort, ob die Gefahr für eine Entwicklung einer Allergie besteht und kann präventive Maßnahmen ergreifen."

In Österreich leidet etwa jeder fünfte Mensch an einer Allergie. Valenta: "Es beginnt oft mit einem Heuschnupfen, führt aber sehr oft zu Asthma und kann bis hin zu Kreislaufschocks führen." Umso wichtiger ist die Früherkennung und entsprechende Behandlung.

An der MedUni Wien findet am kommenden Samstag (10. März) ein Informationstag zum Thema Allergie statt. Dabei können sich Interessierte mit dem Allergenchip kostenlos austesten lassen.

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