Studie

Erdnüsse sollen gegen Erdnussallergie helfen

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Britische Forscher testeten erfolgreich orale Immuntherapie.

Erdnüsse als Mittel gegen die Erdnussallergie: Britische Forscher haben erfolgreich eine Sensibilisierungstherapie an fast hundert Kindern mit einer Allergie gegen Erdnüsse getestet. Die Ergebnisse des Forschungsteams rund um Andrew Clark von der Universität Cambridge wurden am Donnerstag in dem Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht.

Orale Immuntherapie

Die sogenannte orale Immuntherapie könnte eine enorme Entlastung für Eltern mit allergischen Kindern sein. Das Team betreute 99 Kinder zwischen sieben und 16 Jahren und verabreichte ihnen täglich minimale Dosen von Erdnusspulver. Nach sechs Monaten hätten die meisten Kinder täglich 800 Milligramm Pulver vertragen können - das entspricht etwa fünf Nüssen. Das Team gab die Erfolgsquote mit 84 bis 91 Prozent an. Eines von fünf Kindern klagte aber dennoch über leichte allergische Reaktionen, etwa ein Jucken im Mund.

Allergische Reaktion
Mit der Behandlung könnten Kinder deutlich mehr Erdnüsse vertragen, als sie mitunter unbeabsichtigt an Spuren von Erdnüssen in Snacks oder verunreinigtem Essen zu sich nehmen, erklärte Clark. Das könne die Eltern von ihrer "Angst vor einer potenziell lebensgefährlichen allergischen Reaktion befreien". Die Autoren warnten in ihrer Veröffentlichung aber davor, das Verfahren eigenmächtig zu Hause anzuwenden. Es seien noch weitere Forschungen dazu nötig.

Rund jedes 50. Kind leidet an einer Erdnussallergie. Weltweit sind der Studie zufolge zehn Millionen Menschen allergisch - mit teils schlimmen Folgen: Die Symptome reichen von geschwollenen Lippen über Atemnöte bis hin zu allergischen Schocks, die tödlich sein können. Vor einigen Jahren hatte bereits die Charite in Berlin in einem Pilotverfahren die orale Immuntherapie bei Erdnussallergien getestet. Damals reagierten 14 der 23 getesteten Kinder positiv auf die Therapie.

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