DAS RINGEN UM FREIHEIT

Filmfestivals „This Human World”

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Seit Monaten beobachtet die Welt die dramatischen Geschehnisse im Iran. Vieles lähmt, vieles stimmt verzweifelt – und doch gilt es den Iraner:innen, allen voran den mutigen Frauen und Mädchen der Bewegung, Solidarität zu zeigen. 

Internationale Aufmerksamkeit kann Leben retten, das weiß Journalistin Janina Lebiszczak seitdem sich ihr verstorbener Vater Georg Lebiszczak mit der „ARGE RAIF“ für die Freilassung des saudi-arabischen Blogger Raif Badawi einsetzte. In seinem Namen wird 2022 wieder den Menschenrechtspreis „Georg“ im Rahmen des aktuellen Filmfestivals THIS HUMAN WORLD vergeben. (Presse-Infos: www.thishumanworld.com / presse@thishumanworld.at)

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DIE REVOLUTION DER FRAUEN:

Der „Georg“ 2022 geht an die iranische Filmemacherin Mojgan Ilanlou. Ihr Dokumentarfilm „One Thousand Women“ schildert die Hindernisse, mit denen iranischen Mädchen und Frauen, die ihren Lieblingssport – das Ringen – betreiben wollen, konfrontiert wurden. Nur wenige Stunden nach der Nominierung wurde Mojgan Ilanlou auf Grund ihrer Solidarität mit den Protestierenden verhaftet und sitzt in Evin ein. Sie hatte sich ohne Hijab auf Social Media gezeigt - mit ihrem Sohn Parsa besteht Kontakt, auch in Pressefragen. Er richtet aus, dass der Film seiner Mutter den Nagel auf den Kopf trifft: „Frauen haben das alleinige Recht über ihren Körper. Unsere Familie freut sich sehr darüber, dass wir diese Botschaft in die Welt – und hoffentlich auch in die Medien – bringen können“. Seine Mutter Mojgan Ilanlou wurde 1971 in Teheran, Iran, geboren. Sie schloss ihr Studium an der Universität Teheran mit einem Master of Arts ab und ist Mitglied der Iranian Documentary Filmmakers Society. Zu ihrer Filmografie gehören: The Garden is Thirsty (2007), Sky is Safe (2009), Hunter is the best follower (2012), Right to be Wrong (2015) und Like a Woman (2017).

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DER FILM, DAS SCREENING:

„One Thousand Women“, der im Wiener Schikaneder Kino am 9.12 als Ö-Premiere gezeigt wird, ist macht Mut in finsteren Zeiten. Die Synopse: Iranische Frauen, die ihren Lieblingssport Ringen ausüben wollen und dabei in einer religiös-patriarchal geprägten Gesellschaft leben, sind mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Trotzdem sind über tausend junge Frauen in dieser sportlichen Disziplin erfolgreich, nachdem der Weltsportverband den Iran zwang, Ringen für Frauen zuzulassen. In der vom Staat vorgeschriebenen islamischen Sportbekleidung, ringen die mutigen Sportlerinnen für ihre Rechte, als eine Nachricht eine internationale Krise für den iranischen Ringsport auslöst und sie ihren wichtigsten Unterstützer verlieren.“
Das Screening findet am 9.12 im Schikaneder Kino, anschließend wird es eine Podiumsdiskussion geben. Anmeldungen bitte unter: presse@thishumanworld.at. Gerne können wir Ihnen bei Bedarf auch einen Screener-Link zum Film zur Verfügung stellen.

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DER GEORG-AWARD, DAS TEAM:

Tags darauf, am 10. Dezember, wird dann der „Georg“ im Rahmen der Abschlussveranstaltung von THIS HUMAN WOLRD (Dschungel Wien) an Mojgan Ilanlou verliehen. Gesponsert wird der Preis von Habibi & Hawara Austrian Oriental Friends & Food Fusion (www.habibi.at), die Laudatio wird die persisch-stämmige Austro-Kabarettistin Aida Loos halten. Sie kämpft täglich dafür, dass die mutigen Frauen und Mädchen im Iran nicht vergessen werden. Der „Georg“ ist mit 1000 Euro dotiert und wird dieses Jahr von Giga Kublashvili, Kunstschaffender des Vereins „Save Cultural Idenity“ (www.instagram.com/save_cultural_identity) gestaltet, der sich der Rettung von zeitgenössischer Kunst aus Krisen- und Kriegsgebieten verschrieben hat.

Statement Giga Kublashvili von ‚Save Cultural Identity‘:

„Mit meiner Skulptur möchte ich die brennende Leidenschaft der iranischen Ringer:innen und allen Frauen der Protestbewegung darstellen: ihre Kraft, ihr Feuer, ihren Widerstand.“

Statement HABIBI & HAWARA:

„Menschenrecht – und somit Frauenrecht – ist Teil der Mission von Habibi & Hawara. Deswegen freuen wir uns sehr darüber, den diesjährigen „Georg“-Award an Mojgan Ilanlou zu unterstützen. Diese Kooperation ist eines unsere Rezepte für ein Miteinander!“

Statement Aida Loos:

„Je mehr wir hier unsere Aufmerksamkeit auf den feministischen Kampf im Iran lenken, der auch global gesehen etwas verändern wird, desto mehr fühlen sich die Mullahs beobachtet und desto weniger werden sie sich trauen, willkürlich zu foltern und zu morden. Bitte seid ein Teil davon. Frau, Leben, Freiheit. Jin, Jîyan, Azadî!“

ZUR GESCHICHTE DES „GEORG“-AWARDS:

Der verstorbene Menschenrechtler Georg Lebiszczak war der Impulsgeber der ARGE RAIF, die sich für die Freilassung des saudi-arabischen Bloggers Raif Badawi einsetzte. In seinem Gedenken wird seit 2015 eine Auszeichnung im Rahmen des Filmfestivals THIS HUMAN WORLD verliehen. Dieses soll all jene in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken, die auf Grund ihres Schaffens von Unrecht und Gewalt bedroht sind. Unter den Preisträgerinnen befanden sich bereits u.a. die iranische Frauenrechtsaktivistin Mahnaz Mohammadi, die türkische Juristin Ceren Uysal, die Journalistin Ines Lydie Gakiza aus Burundi und die österreichische Politikerin Sigi Maurer oder die „Rainbow Madonna“ Elzbieta Podlesna, die in Polen für LGBTIQ*-Rechte kämpft.
  

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