Zimt, Vanille

Medizin aus dem Gewürzregal

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Viele typische Weihnachtsgewürze wirken wie Medizin. So können Sie das nutzen!

Warum wir Weihnachten so lieben? Nun: Nicht zuletzt, weil es allerorts verführerisch nach Lebkuchen, Vanillekipferl und Glühwein duftet.

Duftendes Gold der Azteken
Dafür sorgen Gewürzmischungen wie Ingwer, Zimt oder Vanille, die jetzt Hochkonjunktur haben. Die typisch weihnachtlichen Gewürze duften und schmecken jedoch nicht nur köstlich, sondern sind zudem auch gesund: „Kardamom macht beispielsweise Fett besser verträglich und fördert eine gute Verdauung, während Ingwer bei nervösem Magen, bei Schwächezuständen oder bei Reisekrankheit hilft“, erklärt die Wiener Pharmazeutin und Geschäftsführerin der Wiener Dungl-Zentren Claudia Dungl-Krist.

Und sie weiß auch, warum wir von Vanillekipferl nicht genug kriegen können: „Der wunderbare Geruch lässt einem förmlich das Wasser im Munde zusammen laufen: Das ‚duftende Gold der Azteken‘, wie Vanille auch genannt wird, wirkt erwiesenermaßen appetitanregend.“

Gesunde Gewürze
Tatsächlich wirken viele Weihnachtsgewürze wie Medizin: Wir stellen Ihnen die wirksamsten vor und verraten dazu die besten Anwendungs-Rezepte!

1. Vanille für Liebeslust
Weich, warm, unwiderstehlich: Die „Verführerin aus Mexiko“ wirkt aphrodisierend. Der Grund: Der Hauptwirkstoff der Vanille, das Vanillin, ähnelt menschlichen Sexualbotenstoffen. Laut Überlieferungen haben sich einst Indianerinnen in Nordamerika mit der Schote eingerieben. Vanille kurbelt aber auch die Produktion des Glückshormons Serotonin an, beruhigt hitzige Gemüter und wirkt fiebersenkend. Künstliche Vanille erzielt die gleichen Effekte.

Gesund-Tipp: Träufeln Sie fünf Tropfen ätherisches Vanilleöl sowie 1/8 l Obers in ein Vollbad. Hebt die Stimmung und zaubert samtige Haut!

2. Zimt gegen Diabetes
Der „Weltstar aus Ceylon“ kann Studien zufolge den Blutzuckerspiegel senken. Zimtaldehyd, die Hauptkomponente von Zimtöl, wirkt zudem desinfizierend. Zimt wärmt und fördert eine gesunde Verdauung (Tipp: Den Cappuccino statt mit Kakao im Winter mit Zimt bestreuen!). Da Zimt die Schleimhäute abschwellen lässt, ist das Gewürz auch ein ayurvedisches Hausmittel gegen Schnupfen.

Gesund-Tipp: Bei verstopfter Nase: Ein Stück einer Zimtstange wie einen Kaugummi kauen!

3. Kardamom: Vielseitig
Die „Liebesperle aus Indien“ kann nicht nur die Lust wecken und steigern: Das Gewürz fördert die Verdauung. Der Samen reguliert die Produktion von Magensäure und erhöht die Bildung der Gallensäfte (Fett wird dadurch besser vertragen). Im Orient würzen die Menschen der Bekömmlichkeit wegen Tee und Kaffee mit Kardamom. Er soll auch das Herz stärken.

Gesund-Tipp: Wer unter Mundgeruch leidet, kann Kardamomsamen kauen (nicht zu viel nehmen – sonst brennt es auf der Zunge!).

4. Piment: Multitalent
Der aus Jamaika stammende „scharfe Darmfreund“ ist ein Tausendsassa im Gewürzregal: Piment fördert die Verdauung, lindert Darmbeschwerden, kräftigt die Stimme und kann sogar einen „Kater“ vertreiben. Als Öl wirkt Piment bei Muskelkater und Rheuma.

Gesund-Tipp: Überbrühen Sie ein paar zerstoßene Körner mit Wasser und trinken Sie den „Tee“ lauwarm – Nervenbalsam pur in Stresszeiten! Digestiv: Eine Handvoll Pimentkörner in 1/2 l Wodka zwei Tage lang ziehen lassen. Prost!

5. Anis: Für den Bauch
Das Gewürz aus dem Reich der Mitte unterstützt die Verdauung fetter Speisen, hilft bei Koliken und wirkt beruhigend. Anis kann aber auch Grippe bekämpfen: Der Wirkstoff Shikimisäure ist die Grundlage des Grippemittels Tamiflu.

Gesund-Tipp: Bei Hustenbeschwerden: 1 TL Anis mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen. Zehn Minuten ziehen lassen und lauwarm trinken. Hilft auch bei Darmkrämpfen!

6. Ingwer: Grippe weg!
Die Powerknolle aus den Tropen ist ein Heilmittel für alles, was den Verdauungstrakt anbelangt. Ingwer lindert Übelkeit – ob in der Schwangerschaft oder bei Seekrankheit. Und: Die zitrusartigen Scharfstoffe heizen heilsam bei grippalen Infekten ein.

Gesund-Tipp: Bei ersten Anzeichen einer Erkältung: Ein paar frische Ingwerscheiben 10 Minuten in heißer Milch kochen, eventuell mit Honig süßen und noch heiß trinken.

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