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Wieso Karlheinz Böhm ­tatsächlich schweigt

Es war immer sein Wunsch, dass die Menschen ihn als agilen, gesunden Mann im Gedächtnis behalten“, sagte Almaz Böhm letzte Woche im MADONNA-Interview über ihren Ehemann Karlheinz Böhm. „Dieses Versprechen musste ich ihm schon vor längerer Zeit geben …“ Sie hat es gehalten und der im Zuge der Vorwürfe eines ehemaligen Spenders durchaus berechtigten Neugierde von Medien und Fans getrotzt und kein Wort darüber verloren, wie es dem beliebten „Menschen für Menschen“-Gründer wirklich geht. Fragen über seinen Zustand weicht sie geschickt aus. Natürlich spreche sie mit ihm über alles. Welche Antworten ihr der 84-Jährige gibt, verschweigt sie beharrlich. „Mein Vater hat schweren Alzheimer“, brach letzte Woche nun Böhms 52-jähriger Sohn Michael Almaz’ Schweigen. „Er ist dement und kann sich nicht mehr äußern“, beschreibt er in der Passauer Neuen Presse den tragischen Zustand der Sissi-Filmlegende und bestätigt damit das, was man sich doch ohnehin längst ausmalen konnte. Schließlich hätte sich der beherzte Charity-Engel ob der herben Angriffe auf seine Organisation und die Arbeit seiner Frau doch schon längst zu Wort gemeldet. Egal, wie der Rechtsstreit um angebliche Geldverschwendung und Bilanzfälschung ausgeht, ist es wohl gut, dass Karlheinz Böhm sein Lebenswerk so in Erinnerung behält, wie wir ihn.

Daniela schimke ist MADONNA Chefredakteurin. d.schimke@oe24.at

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