Mehr Bärte, weniger rote Lippen

Coronakrise schafft neue Styling-Trends

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Weniger Kontakte, weniger Deo: Der Lockdown lässt Bärte sprießen

Die Coronakrise hat auch die Körperpflegerituale verändert. Die Menschen in Österreich schminken und stylen sich in Pandemiezeiten mit Lockdowns und Homeoffice seltener als sonst und duften wohl auch weniger: Die Verwendung von Deos und Parfums ist laut einer Erhebung der Branchenplattform "Kosmetik transparent" zurückgegangen. Rund einer von zehn Männern ist seit dem ersten Lockdown Bartträger und das Eincremen der Hände bleibt weiterhin eine große Sache.

Beim Einkauf von Haut- und Körperpflegeprodukten zeigen sich zwei markante Änderungen: einerseits die Zunahme von Online-Shopping, anderseits mehr Einkäufe im Lebensmittelhandel. Der Drogeriefachhandel sei dadurch für 6,6 Prozent der Befragten nicht mehr die erste Bezugsadresse, erhob "Kosmetik transparent". Die monatlichen Ausgaben pro Kopf für Kosmetikprodukte lagen vor Corona bei durchschnittlich 31,20 Euro und danach bei 28,90 Euro. "Das zeigt, dass die Menschen ihre Vorräte aufbrauchen und auf Haushaltsausgaben achten müssen", erläuterte Kukacka.

Handcreme boomt

Während des ersten Lockdown im April gab mehr als ein Drittel der Befragten an, Handcreme häufiger zu verwenden als zuvor. In der Übergangszeit vor dem zweiten Lockdown berichteten im Oktober und Anfang November 14 Prozent, beim häufigeren Händeeincremen geblieben zu sein. Auf das Duschen, Haarewaschen und Zähneputzen hatten Ausgangsbeschränkungen & Co. bisher keine messbaren Auswirkungen. Sie "gehören mit und ohne Lockdown zum hygienischen Grundbedürfnis der Menschen", analysierten die Experten.

Differenzierter sei die Situation bei der Verwendung von Deos: 15,6 Prozent nahmen im Frühjahrs-Lockdown seltener ein Deo, im Herbst waren es immer noch 5,6 Prozent. "Dies kann auch daran liegen, dass ein Viertel der Befragten auch im Herbst angab, vollständig oder tageweise im Homeoffice zu sein", erläuterte Plattformsprecher Stefan Kukacka gegenüber der APA. Weniger Kontakte zu anderen führten zu einer geringeren Verwendung von Deos und Düften: 8,4 Prozent gaben an, weniger Parfum oder Eau de Toilette als früher zu verwenden.

Lippenstift als Verlierer

Der Gebrauch von Make-up ging im Frühjahrs-Lockdown laut "Kosmetik transparent" um fast ein Viertel zurück, und zuletzt gaben knapp zehn Prozent an, darauf zu verzichten. "Je geringer die Möglichkeit, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, desto geringer der Wunsch, sich zu schminken", so die Branchenexperten. "Der Lippenstift bleibt heuer mit 13,8 Prozent weniger Verwendung deutlich abgeschlagen. Dem Styling der Haare ergeht es ähnlich: 23,8 Prozent verzichteten im Lockdown auf Gel, Wachs und Haarspray." Im Herbst waren es immer noch 8,6 Prozent, die ihrer Frisur keinen finalen Schliff versetzen.

Aber auch Wellness-Anwendungen im eigenen Bad wie Vollbad, Körperpeeling, Bodylotion, Maniküre, Pediküre und Haarmasken seien in Zeiten des ersten Lockdowns mit bis zu 18,8 Prozent weniger genützt worden als davor. Dafür bleibe wohl in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling einfach zu wenig Zeit, meinte Kukacka.

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