Make-up

Nur jede Fünfte geht immer ohne

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Sehr schöne Menschen profitieren laut Forschung kaum. 

Geschminkt, ungeschminkt, abgeschminkt: Fast drei Viertel der Österreicherinnen schminken sich häufig - knapp 42 Prozent täglich und weitere 32 Prozent ein- bis sechsmal pro Woche. Sieben Prozent tun es laut einer Umfrage mindestens einmal pro Monat, während knapp ein Fünftel Make-up sehr selten oder mittlerweile gar nicht mehr verwendet oder sich grundsätzlich noch nie geschminkt hat.

Das Meinungsforschungsinstitut marketagent hat im Oktober 2016 im Auftrag von Kosmetik transparent 500 Frauen im Alter von 14 bis 69 Jahren in Österreich online zu ihren Schminkgewohnheiten befragt. Die Ergebnisse wurden am Dienstag von der Informationsplattform der Markenkosmetik-Hersteller in Wien präsentiert.

Mehr Selbstbewusstsein dank Make-up

Am häufigsten verwenden Frauen Make-up, um sich wohler, gepflegter und attraktiver zu fühlen, mit Nennungen zwischen knapp 47 bis 43 Prozent. Etwa einem Drittel verleiht Schminke mehr Selbstbewusstsein. Fast 23 Prozent wollen unreine Haut verdecken, für fast genauso viele "gehört es einfach dazu". Gesellschaftliche Erwartungen (5,4 Prozent), berufliche Anforderungen (4,3 Prozent) oder die Wünsche des Partners (1,3 Prozent) rangieren unter "ferner liefen".

"Frauen geben zwei große Strategien für den Make-up-Gebrauch an", sagte der Wiener Attraktivitätsforscher Gernot Gerger von der Fakultät für Psychologie der Universität Wien. "Einerseits wollen sie ihre positive Selbstwahrnehmung steigern, indem sie verführerischer erscheinen. Andererseits verwenden Sie Make-up dazu, negativ empfundene Aspekte ihrer Attraktivität zu überdecken." Wiewohl dekorative Kosmetik tatsächlich "zu einer Steigerung von Attraktivität führt", gebe es Grenzen: "Make-up steigert die Attraktivität vor allem in Bezug zu ähnlich attraktiven Personen. Sehr attraktive Personen, das haben Untersuchungen mit Supermodels gezeigt, gewinnen kaum." Den stärksten Effekt habe professionelles Make-up.

Schmink-Verweigerer

Mehr als die Hälfte jener Frauen, die sich selten oder nie schminken, bezeichnen sich selbst als "Naturtyp". Ein Drittel fühlt sich mit Make-up nicht wohl, gut 20 Prozent bekommen es einfach nicht so richtig hin, knapp 19 Prozent haben dafür keine Zeit. 12,6 bzw. 11,7 Prozent meinen, es sei nicht gut für ihre Haut bzw. sie vertragen es nicht. "Mein Partner will es nicht" gaben 2,7 Prozent an.

Dabei kennt knapp laut der Umfrage jede vierte Frau Männer, die sich selbst zumindest dezent schminken. Zum Einsatz kommen dabei laut Kosmetik transparent vor allem Concealer, Nagelpflegeprodukte und Lipgloss. Trotzdem: "In der westlichen Welt wird Make-up größtenteils von Frauen verwendet. Sie können mittels Augen-, Lippen- und Haut-Make-up ihr Erscheinungsbild in Richtung mehr Weiblichkeit, Jugendlichkeit, Gesundheit oder Reife- bzw. Fertilitätsmerkmale beeinflussen", sagte Gerger.

44 Prozent der Befragten waren beim ersten Mal Schminken 14 Jahre oder jünger, 22 Prozent waren 15 und 34 Prozent 16 Jahre oder älter. Als unverzichtbar sehen zwei Drittel Wimperntusche an. Einem Drittel sind Kajal und Foundation besonders wichtig. Zu Lippenstift (23 Prozent) und Lidschatten (17 Prozent) greifen deutlich weniger. "Der Umsatz an dekorativer Kosmetik ist in Österreich in den letzten zehn Jahren um rund zehn Prozent gewachsen", sagte Gerhard Gribl von Kosmetik transparent. Im Jahr 2015 wurden mit Schminkprodukten rund 200 Millionen Euro erwirtschaftet.

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